In diesen Tagen (Ende Juli) verabschieden sich die Mauersegler (Apus apus) aus unseren Städten. Drei Monate lang, seit Anfang Mai, haben wir ihre wilden, schrillen Rufe hören und ihre atemberaubenden Flugspiele genießen können. Jetzt sind die Jungvögel flügge, und die Familien sammeln sich in großen Trupps und treten die Reise nach Afrika an. Wer die Meisterflieger jetzt noch sehen möchte, sollte größere Wasserflächen aufsuchen, an denen sich die Segler wegen des größeren Insektenaufkommens sammeln, bevor sie weiterfliegen.
Mauersegler sind ziemlich einmalig in der Vogelwelt Mitteleuropas. Sie sind extrem an das Leben in der Luft angepasst, wo sie Nahrung sammeln (fliegende Insekten), sich paaren und sogar schlafen. Man weiß von Seglern, die in großer Höhe in den warmen Aufwinden über größeren Städten dösend die Nacht verbringen. Manche Wissenschaftler vermuten, dass die Vögel jeweils eine Hirnhälfte abschalten können und so, passiv in der Thermik gleitend, quasi schlafen. Verlieren sie an Höhe, werden sie kurz wach und lassen sich wieder nach oben tragen. Festen Untergrund suchen sie nur zum Brüten auf, wobei sich ihre kleinen Füße eher zum Anklammern an senkrechte Strukturen eignen als zum Sitzen.
Segler unterscheiden sich von den Schwalben, denen sie oberflächlich ähneln, durch die sichelförmigen Flügel mit sehr kurzem Arm- und langem Handflügel sowie durch ihre schrillen, oft im Duett vorgetragenen Rufe. die sich in etwa mit „Sriiiiee, sriiiiee!“ umschreiben lassen.