Baader SunDancer II fĂŒr die Beobachtung und Fotografie der Sonne
Der Baader SunDancer II mit geheiztem H-alpha Etalon mit 23 mm Durchlass von SolarSpectrum verwandelt kleinere Refraktoren schnell und einfach in Teleskope zur Beobachtung der Sonne in der H-alpha-Linie: Beobachten Sie die ChromosphÀre der Sonne mit dunklen Filamenten, hellen Flares und spektakulÀren Protuberanzen am Sonnenrand!
Der SunDancer wird einfach zwischen Zenitspiegel und Okular, bzw. der Kamera gesteckt und mit einer Stromquelle verbunden. Er heizt dann automatisch auf die optimale Betriebstemperatur auf - auch bei langen Beobachtungen ist kein Nachregulieren nötig. Die Stromversorgung kann einfach ĂŒber das mitgelieferte Netzteil oder einen optionalen Powertank erfolgen.
Die Feineinstellung des Filterdurchlasses zur Anpassung an verschiedene Teleskopsysteme ist ĂŒber die Kontrollbox möglich. Die Mikrometerschraube erlaubt die rasche Verschiebung des Durchlasses in den blauen FlĂŒgel der H-alpha-Linie, um den Dopplereffekt bei schnellen H-alpha-Ereignissen auf der Sonne auszugleichen.
Die Sonne in H-alpha: Visuell, fotografisch und binokular!
Der H-alpha-Filter hat an Teleskopen mit einem ĂffnungsverhĂ€ltnis von f/10 eine Halbwertsbreite von 0,6 +/- 0,1 Ă
ngström. Die integrierte Telezentrik verlĂ€ngert die Brennweite des Teleskops um den Faktor drei, so dass an Teleskopen mit f/10 das fĂŒr H-alpha ideale ĂffnungsverhĂ€ltnis von f/30 erreicht wird. Der SunDancer II wird fĂŒr Teleskopen bis etwa f/8 empfohlen und ist bis etwa f/6,5 gut nutzbar; an lichtstĂ€rkeren Teleskopen steigt allerdings die Halbwertsbreite. Die Halbwertsbreite wurde so gewĂ€hlt, dass sowohl Protuberanzen als auch die SonnenoberflĂ€che gleichzeitig schön dargestellt werden.
Die komplette Sonnenscheibe ist in Teleskopen bis etwa 600mm Brennweite zu sehen. Das T2-Gewinde unter der Okularklemme ermöglicht die Adaption gröĂerer Kameras.
Besonders reizvoll ist der kurzbauende Anschluss eines Binokular-Ansatzes ĂŒber das T2-Gewinde. In den meisten FĂ€llen kann auf einen Glaswegkorrektor verzichtet werden; die Telezentrik liefert einen parallelen Strahlengang und verkĂŒrzt zugleich den nötigen Backfokus.
Besonders AlterungsbestÀndig!
Die dielektrische Beschichtung des 12 Millimeter durchmessenden Blockfilters - anstelle der oft uÌblichen Silber-Beschichtung - und der luftdicht in OÌl gelagerte Etalon-Filter von SolarSpectrum sorgen fĂŒr eine hohe BestĂ€ndigkeit! Bei richtiger Behandlung wird der SunDancer II uÌber viele Jahre seine Leistung behalten.
Bitte beachten Sie, dass der Filter - genau wie jeder H-alpha-Filter mit Fabry-PĂ©rot-Etalon - vor Frost geschĂŒtzt werden muss. Er darf nicht unter 0°C gelagert werden, da ansonsten die ĂlfĂŒgung sulzig werden und die optischen Elemente auseinanderdrĂŒcken und die VergĂŒtungen beschĂ€digen. FĂŒr den Einsatz bei niedrigeren Temperaturen ist eine WĂ€rmeisolierung nötig.
BegriffserklÀrung und Aufbau des H-alpha-Filtersystems:
Der SunDancer vereint drei wesentliche Komponenten in einem GehÀuse. Aus der Richtung des Teleskops kommend sind dies der 12 Millimeter durchmessende Blockfilter, eine dreifach Telezentrik und den eigentlichen Etalon-Filter.
- Der Etalon-Filter ist der eigentliche H-alpha-Filter. Als Interferenzfilter löscht er alle WellenlĂ€ngen auĂer der H-alpha-Linie aus. Seine Filterwirkung hĂ€ngt von der Filterdicke ab und wird automatisch ĂŒber die Temperaturregelung gesteuert.
- Die Telezentrik liefert den parallelen Strahlengang, der fĂŒr die Funktion des Etalon notwendig ist. Eine Barlowlinse oder auch ein Teleskop mit f/30 liefert zwar das nötige ĂffnungsverhĂ€ltnis, aber nicht den nötigen parallelen Strahlengang.
- Der Blockfilter reflektiert das einfallende Sonnenlicht kurz vor dem Etalon und der Telezentrik. So wird der Etalon vor ĂŒbermĂ€Ăiger Hitze geschĂŒtzt. AuĂerdem lĂ€sst ein Etalon auch WellenlĂ€ngen durch, die ein Vielfaches der gewĂŒnschten Durchlasslinie betragen; diese werden durch den Blockfilter ebenfalls geblockt.
FĂŒr Refraktoren (Linsenteleskope) bis 80 Millimeter Ăffnung ist die Filterwirkung des SunDancers ausreichend. GröĂere Optiken benötigen einen zusĂ€tzlichen Objektiv-Filter: Ein optionaler D-ERF Energieschutzfilter wird vor dem Teleskop befestigt und schĂŒtzt das Filtersystem vor unnötiger Sonnenenergie, indem er nur rotes Licht passieren lĂ€sst. D-ERF steht fĂŒr Dielectric Energy Reflection Filter.
Teleskope mit SekundĂ€rspiegel, wie zum Beispiel Newton-, Maksutov- oder SC-Teleskope, benötigen unabhĂ€ngig von ihrer GröĂe auf jeden Fall einen zusĂ€tzlichen Energieschutzfilter. Wir empfehlen die Benutzung eines kleinen Refraktors fĂŒr die Beobachtung der Sonne mit einem okularseitigen Filter. Damit sind Sie auf der sicheren Seite. Die fehlende Obstruktion eines Linsenfernrohrs gleicht auĂerdem die gröĂere Ăffnung eines Spiegelteleskops mehr als aus. Die Beugung an sekundĂ€ren optischen Bauteilen macht sich nĂ€mlich bei der Beobachtung der Sonne (und auch bei Mond und Planeten) störend bemerkbar und verringert die Auflösung.