Im Zuge unserer Reihe âTiere und Pflanzen des Jahres 2016â möchte ich Ihnen das Insekt des Jahres, den âDunkelbraunen Kugelspringerâ (Allacma fusca) vorstellen.
Der erste Blick auf das Foto machte mich ratlos. Im Zusammenhang mit â-springerâ fielen mir nur die SpringschwĂ€nze, die Collembolen ein. Doch Insekt des Jahres? Wer wĂ€hlt denn dieses Tier zum Insekt des Jahres? TatsĂ€chlich wird jedes Jahr auf Initiative der âSenkenberg Gesellschaft fĂŒr Naturforschungâ extra ein Kuratorium gebildet, dem namhafte Insektenkundler und Vertreter wissenschaftlicher Gesellschaften und Einrichtungen angehören. Diese kĂŒren dann das âInsekt des Jahresâ.
Hand aufs Herz, wer hat den Kugelspringer schon mal gesehen? Wahrscheinlich können das nicht viele sagen. Die gute Nachricht ist, dass wir uns Ausnahmsweise weder sorgen, noch mit schlechtem Gewissen plagen mĂŒssen, weil der Kugelspringer vom Aussterben bedroht ist. Dieses Tier gibt es zu Hauf. Man sieht es nur nicht weil das Tier nur vier mm groĂ ist und mit bloĂem Auge im mulmigen Boden kaum auffĂ€llt. Dabei tummeln sich bis zu 200.000 Kugelspringer auf dem Quadratmeter Boden, wenn die Bedingungen gut sind. Die Luft sollte dazu feucht und zerfallende Pflanzen und modriges Holz als Nahrungsgrundlage vorhanden sein.
Die pflanzlichen Reste werden vom Kugelspringer in Humus umgewandelt. Die Bedeutung dieses Winzlings fĂŒr unsere Böden ist so groĂ, dass der PrĂ€sident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft erfreut das Kuratorium zu seiner Wahl beglĂŒckwĂŒnschte.
TatsĂ€chlich stellt die Anzahl der Kugelspringer und die Zusammensetzung der Gesamtpopulation aus den 56 ansĂ€ssigen Arten eine MaĂeinheit fĂŒr die GĂŒte des Bodens dar. Die Bestimmung der Arten stellt wegen der groĂen Ăhnlichkeiten und der geringen GröĂe der Tiere eine ziemliche Herausforderung dar. Dennoch gibt es Bodenökologen, die von sich behaupten die Bestimmung der Collembolen bis zur Art durchfĂŒhren zu können.
Gibt es auch etwas Besonderes an diesem Tier auĂer dass es nĂŒtzlich, hĂ€ufig und schwer zu bestimmen ist? Ja, die flĂŒgellosen SpringschwĂ€nze zeichnen sich durch ihre besondere Fortbewegungsart aus. Normalerweise bewegen sie sich mit ihren sechs Beinen langsam voran. Zur schnellen Ăberwindung gröĂerer Strecken haben sich die ExtremitĂ€ten der letzten Abdomensegmente allerdings zu einem Springschwanz umgebildet. In Ruhe wird dieser unter dem Körper getragen, kann aber bei einer Störung herausschnellen und dadurch das Tier mit einem Salto von der Stelle katapultieren. Beim Beobachten unter dem Stereomikroskop sollte man also tunlichst mit Petrischalen arbeiten, weil sonst das Versuchstier schnell entschwunden ist.
Wer nun Lust hat sich nÀher mit diesem Tier zu befassen, empfehle ich zu Anregung folgende Seite. Vielleicht gelingt dem einen oder anderen zudem ein schönes Foto. Schicken Sie es uns, wir veröffentlichen es gerne!






















