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Bernd GĂ€hrken

Über Bernd GĂ€hrken

Bernd ist Spezialist fĂŒr Astrofotografie. Mit seinen Beobachtungen zeigt er immer wieder aufs Neue, was fĂŒr engagierte Amateure möglich ist.
Bernd studierte Betriebswirtschaft und hat bereits vor seiner Zeit bei uns als Kundenberater fĂŒr Teleskop-Systeme gearbeitet. Mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Astronomie und zahlreichen Engagements, z. B. in der Volkssternwarte MĂŒnchen, als Autor diverser Artikel und als Vortragsredner auf Tagungen ist er in der Szene der Amateurastronome wahrlich kein Unbekannter.

Posts verfasst von Bernd GĂ€hrken

Supernova 2023ixf in M101 (Ein Kommentar)

1. Juni 2023, Bernd GĂ€hrken

Massereiche Sterne finden ein spektakulĂ€res Lebensende. Sie erstrahlen als Supernovae und sind fĂŒr einige Wochen so hell wie eine Galaxis mit 100 Milliarden Sternen.

In unserer Milchstraße ist im Mittel etwa alle 100 Jahre eine Supernova sichtbar. Die zeitliche Streuung ist jedoch sehr stark. Im 11. und 16. Jh. gab es gleich mehrere Exemplare. In den letzten 400 Jahren gab es keine mehr. Auch bei unserer Nachbargalaxie dem Andromedanebel wurde die letzte Supernova vor ĂŒber 100 Jahren gesichtet. Sie erreichte 1885 eine Helligkeit von 6 mag.

Wenn man den Radius unser Nachbargalaxien etwas weiter ausdehnt verbessert sich die Chance zumindest alle paar Jahre mal eine Supernova beobachten zu können. Die hellste Supernova seit ĂŒber einem Jahrzehnt ist Mitte Mai in der Spiralgalaxie M101 ausgebrochen. Mit 11 mag ist sie auch in kleineren Teleskopen sichtbar. Bei Mondschein oder Stadtlicht wird M101 oft ĂŒberstrahlt und ist kaum zu erkennen, aber die Supernova selbst ist als kleines Sternchen leicht zu identifizieren.

Supernova in M101

Die vorletzte Supernova in M101 ist 2011 aufgeleuchtet. Das es mit nur 12 Jahren Abstand wieder eine Supernova gibt, ist ein ungewöhnlicher Zufall.

Blink SN 2023 vs. 2011

Infos zu aktuell beobachtbaren Supernovae gibt es unter:

https://www.rochesterastronomy.org/supernova.html

Das Oberhammer-FrĂŒhlingsfest

28. April 2023, Bernd GĂ€hrken

Die Traditionsmarke Oberhammer in MĂŒnchen ist seit 2021 Teil der Nimax-Familie. Oberhammer erweitert die Optik-Kompetenz der Nimax in den Bereich der Jagd- und Fernoptik.

Am 28. und 29.4.23 gab es zum Aufgang der Bockjagd ein FrĂŒhlingsfest, bei dem man das aktuelle Sortiment und die neuen Mitarbeiter besser kennen lernen konnte. So hat der Oberhammer einen neuen BĂŒchsenmacher im Team, der auf 25 Jahre Erfahrung als Meister zurĂŒckblicken kann. Kai-Uwe van Horten (links) zeigte sich begeistert von seiner neuen Stelle und stellte klar, dass der Oberhammer in seinem Fach weit und breit ohne echte Konkurrenz sei. 90% der Montagen sind lagernd und fĂŒr die Montage und zum Einschießen braucht man hier oft weniger als eine Woche. Das sei in der Branche rekordverdĂ€chtig und sollte stĂ€rker beworben werden.

Die Werkstatt ist gut ausgestattet und verfĂŒgt neben einer Drehbank auch ĂŒber alle anderen notwendigen Maschinen.

Auf dem FrĂŒhlingsfest war auch fĂŒr das leibliche Wohl gut gesorgt.

Eine Wohltat fĂŒr den Leib ist auf dem Hochsitz die passende, warme Kleidung. Hier hat der Oberhammer ein breites Sortiment, das an diesem Tag mit Sonderrabatt im Außenzelt angeboten wurde.

Gutes Bier ist nicht nur etwas fĂŒr den Leib sondern auch fĂŒr die Seele. Das Bier wurde wĂ€hrend des FrĂŒhlingsfestes an Kunden, Freunde und Kollegen des Oberhammer kostenfrei ausgeschenkt. Auch fĂŒr die minderjĂ€hrigen Besucher gab es passendes im Sortiment.

Wiedereröffnung des Oberhammer

29. April 2022, Bernd GĂ€hrken

Das MĂŒnchener Traditionshaus Oberhammer feiert 2022 sein 150-jĂ€hriges Bestehen. Nach einer langen Geschichte als Bayrisch-Königlicher-Hoflieferant befindet sich das JagdgeschĂ€ft seit September 2021 unter dem Dach der nimax GmbH.
Nach einigen Monaten Pause wurde die offizielle Wieder-Eröffnung coronabedingt auf das Wochenende vom 29./30. April 2022 verschoben.

Am 29.4. spielte das Wetter mit und es war einiges zu sehen. Die Hersteller Zeiss, Leica, Bushnell, Hawke, Kowa und Swarovski waren vor Ort und hatten teilweise eigene StÀnde aufgebaut.

Der Oberhammer – das schönste JagdgeschĂ€ft Deutschlands!

Patric Leibig – JĂ€ger mit Leib und Seele und Oberhammer-GeschĂ€ftsfĂŒhrer.

Es waren einige Produktneuheiten zu sehen. Von Kowa gab es einen fĂŒr Spektive optimierten Handyadapter. Mit 170 Euro ist er nicht billig aber dafĂŒr extrem schnell installierbar und auf die Fokuslage optimiert. Kowa plant auch Adapter auf Zeiss- und Swarovski-Spektive.

Swarovski hatte seine neue NL-Pure-Serie mitgebracht. Ein Weitwinkelglas mit Field-Flattener-Linsen, KopfstĂŒtze und einem herausragenden Seherlebnis. Durch die KopfstĂŒtze wird das Glas signifikant ruhiger – so kann man die erstaunliche RandschĂ€rfe dieser Weitwinkel-Optik erst richtig genießen.

Swarovskis neue NL-Pure-Serie

Eine Besonderheit war der Stand der professionellen Haustierfotografin Inge Ofenstein ([email protected]). Viele Oberhammer-Kunden kommen aus dem Jagdbereich und konnten hier ihren Jagdhund in Szene setzen lassen.

Bilder der professionellen Haustierfotografin Inge Ofenstein

Der nimax-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Dominik Schwarz mit unseren freundlichen und hilfsbereiten Kolleginnen.

NatĂŒrlich war auch fĂŒr das leibliche Wohl gesorgt.

Zielfernrohre fĂŒr AnfĂ€nger, Fortgeschrittene und Profis.

Komet Catalina auf gutem Kurs

13. November 2015, Bernd GĂ€hrken

Der Komet C/2013 US10 (Catalina) wurde 2013 durch Beobachtungen der Catalina Sky Survey entdeckt. Seit damals wurde er stetig heller und erreicht aktuell auf der SĂŒdhalbkugel die Grenze zur Sichtbarkeit mit dem freien Auge. Falls der Trend anhĂ€lt dĂŒrfen wir uns in Deutschland ab Ende November ĂŒber einen gut sichtbaren Fernglaskometen freuen, der an sehr dunklen Standorten auch mit freien Auge sichtbar sein könnte. Bis Mitte Januar streicht er aus dem Sternbild Jungfrau kommend in einem weiten Bogen bis zum Himmelsnordpol. Die Helligkeit sollte dabei konstant bei etwa 5 mag liegen. Catalina wĂ€re damit vergleichbar mit dem Kometen C/2014 Q2 Lovejoy der Anfang 2015 eine gute Show geboten hat.

Kometen dieser GrĂ¶ĂŸe sind mit relativ einfacher AusrĂŒstung zu fotografieren. Eine gute Spiegelreflexkamera mit einem ordentlichen Teleobjektiv liefert schon brauchbare Resultate. Falls eine astronomische CCD-Kamera vorhanden ist, kann die QualitĂ€t nochmal betrĂ€chtlich gesteigert werden. Um die CCD mit einer Fotooptik zu verbinden empfehlen wir den Omegon T2-Adapter fĂŒr Canon EOS Objektive. Mit dem optionalen  i-Nova Adapter Nikon DSLR Objektiv auf Canon EOS lassen sich zusĂ€tzlich auch Nikon-Objektive anschließen. Was man erwarten darf, zeigt die folgende Aufnahme des Kometen Lovejoy mit einem 200mm Teleobjektiv und einer Atik420. Der Schweifabriss vom 13.1.2015 ist als heller Knoten gut zu erkennen. Als Montierung eignen sich die Skywatcher StarAdventurer und der iOptron Skytracker.

Komet Lovejoy mit 200mm Tele

Komet Lovejoy mit 200mm Tele

Karten und Ephemeriden fĂŒr den Kometen Catalina gibt es unter:

http://www.waa.at/hotspots/kometen/c2013us10/index.html und http://www.kometenseiten.de/aktuell.html

Einen RĂŒckblick auf Komet C/2014 Q2 Lovejoy gibt es unter: http://www.astrode.de/1ko12lj14.htm

Besuch bei der Leica-Optik-Schulung

26. Oktober 2015, Bernd GĂ€hrken

Leica gehört neben Swarovski und Zeiss zu den drei Topherstellern im Bereich Sportoptik. Die Sport-Optik Produktion gehört heute zur Leica Camera AG. Sie ging als selbstĂ€ndiger Unternehmensteil 1986 aus der Ernst Leitz Wetzlar GmbH hervor, zu der frĂŒher auch eine Mikroelektronik und eine Mikroskopie-Sparte gehörten. Die Firma wurde 1849 als optisches Institut durch Carl Kellner in Wetzlar gegrĂŒndet. Der Name ist durch die Erfindung des Kellner-Okulars auch heute noch in der Astroszene bekannt.

Carl Kellner

Carl Kellner

Die Leica Camera AG ist im Bereich Sport-Optik unter den Premium-Herstellern ein kleinerer Anbieter. Nur etwa 10% des Umsatzes werden mit FernglĂ€sern und Spektiven erwirtschaftet. 90% des Umsatzes kommen aus der Kameratechnik. Als Highend-Hersteller komplexer Kameraobjektive hat sich die Firma eine FĂŒhrungsposition beim Schliff asphĂ€rischer Linsen erarbeitet. Auf diesem Expertenwissen beruht auch der Erfolg bei der Fertigung moderner FernglĂ€ser.

Um dem Optikhandel die StĂ€rken der Leica Produkte zu vermitteln, bietet das Unternehmen regelmĂ€ĂŸige Seminare an. Im September 2015 nahmen unsere Kollegen Jayne Westerholt, Betty Lux, Stefan Rieger und Bernd GĂ€hrken an einer Schulung teil, um mehr ĂŒber die aktuelle Produktpalette zu erfahren.

Plan der FirmengebÀude

Plan der FirmengebÀude

Leica hat seit 2013 ein neues GebĂ€ude bezogen das aus zwei TĂŒrmen besteht. Die TĂŒrme symbolisieren ein Fernglas und ein Kameraobjektiv. Zur Firma gehört auch ein Museum. Dort ist u.a. eine Ur-Leica zu sehen. Die erste Kompaktkamera der Welt wurde wĂ€hrend des 1. Weltkriegs entwickelt, konnte aber erst in den 20ern in Serie gebaut werden. Leica entwickelte auch die ersten Autofocussysteme und eine der ersten Digitalkameras, hat jedoch versĂ€umt damit einen breiten Markt zu erobern.

Leica hat mit dem neuen Firmensitz eine glĂ€serne Produktion aufgebaut. Über weite Strecken kann der Museumsbesucher direkt bei der Fertigung der Optiken zuschauen. Einzelne Produktionsschritte werden erklĂ€rt und dĂŒrfen fotografiert werden. Der direkte Zugang zur Produktion ist normalen Besuchern jedoch nicht möglich, um Verschmutzungen zu vermeiden.

 

SchwÀrzung der Linsenkanten

SchwÀrzung der Linsenkanten

Der Schliff und Zusammenbau erfolgt in ReinrĂ€umen. Das gilt allerdings nur fĂŒr aktuelle Modelle. Bei der Reparatur Ă€lterer Modelle ist dies nicht notwendig. Er erfolgt ohne Reinraumbedingungen und ist daher einfacher zugĂ€nglich.

Die aktuelle HD-Plus-Baureihe verwendet spezielle HochtransmissionsglÀser aus der Glasfasertechnik. Damit konnte der Durchlass noch einmal gesteigert werden. Dennoch ist eine maximale Transmission nicht das PrimÀrziel der Leica-Optikingenieure. Ihnen ist es wichtiger, ein farblich neutrales Bild zu liefern. Daher wird im Vergleich zur Konkurrenz auf eine hohe Transmission im Rotbereich geachtet. Dies ist besonders bei den Vogelbeobachtern wichtig, die dadurch feine Farbnuancen im Gefieder besser wahrnehmen können.

 

Transmissionskurven

Transmissionskurven

Die Optiken werden bislang ohne Field-Flatner-Technik gebaut um eine Verzeichnung am Gesichtsfeldrand zu vermeiden. Leica ist der einzige High-End-Hersteller der DachkantglĂ€ser mit 7-facher VergrĂ¶ĂŸerung anbietet. Sie ermöglichen grade fĂŒr altere Nutzer ein besonders großes und ruhiges Sehfeld.

StÀrken der Leica-GlÀser auf einen Blick

StÀrken der Leica-GlÀser auf einen Blick

Im Spektivbereich wurden Neuerungen beim Digiscoping vorgestellt. Leica bietet nun AnschlĂŒsse fĂŒr alle Leica-Kamerasysteme an. Jeweils fĂŒr M-, T- und X-Anschluss sind eigene Adapter lieferbar. Adapter fĂŒr Fremdkameras sollen in Zukunft entwickelt werden.

Auf den Trend zu höheren VergrĂ¶ĂŸerungen reagiert der Hersteller mit einem 1,8-fach Telekonverter. Damit lĂ€sst sich das beliebte 25-50x-Weitwinkelokular in ein 45-90x-Okular verwandeln ohne das die optische QualitĂ€t leidet. Das Seherlebnis mit bis zu 74 Grad Eigengesichtsfeld bleibt dabei erhalten.

 

1,8-fach Telekonverter

1,8-fach Telekonverter

Der Nanotracker von Omegon

26. September 2014, Bernd GĂ€hrken

Der Nanotracker ist eine kompakte Reisemontierung. Die Verarbeitung des japanischen Produktes ist wertig und macht einen stabilen Eindruck.

Das Stativgewinde befindet sich auf der RĂŒckseite, so ist fĂŒr die Panoramafotografie eine waagerechte Ausrichtung möglich. Die Justage am Polarstern erfolgt ĂŒber ein Peilloch. Diese Loch ist so lang und schmal, dass der Himmelspol ohne Schwierigkeiten auf wenige Grad getroffen werden kann.

Omegon Nanotracker

Fotogewinde und Peilloch auf der RĂŒckseite

Fotogewinde und Peilloch auf der RĂŒckseite

Mit Objektiven unter 80mm Brennweite sind Belichtungszeiten von mehreren Minuten realisierbar, ohne dass es eine sichtbare Abweichung gibt. Auch im Bereich von 100mm bis 200mm kann der Nanotracker verwendet werden. Die Belichtungszeit ist dann jedoch stÀrker von der Genauigkeit der Poljustage abhÀngig. Die 3 Mignon Batterien halten im Sommer mehrere NÀchte. Im Winter sollte man bei Temperaturen unter 0 Grad immer ein paar Ersatzbatterien in der Tasche haben.

Einstellungen fĂŒr halbe Geschwindigkeit und SĂŒdhalbkugel

Einstellungen fĂŒr halbe Geschwindigkeit und SĂŒdhalbkugel

Das GerĂ€t ist auf der Nord- und SĂŒdhalbkugel einsetzbar. Neben der normalen Sterngeschwindigkeit ist optional auch die halbe Geschwindigkeit möglich. Mit halber Geschwindigkeit kann die strichspurfreie Belichtungszeit gegenĂŒber der stehenden Kamera verdoppelt werden. Gleichzeitig bleibt der Vordergrund scharf. Zeitraffervideos bekommen mit der halben Geschwindigkeit eine besondere Dynamik weil sich zugleich Vordergrund und Sterne durch das Feld bewegen. Das Anschlussgewinde fĂŒr den Kugelkopf hat 1/4 Zoll. Falls ihr Kugelkopf ein 3/8 Zoll Gewinde hat, brauchen Sie das Übergewinde. Falls noch kein Kugelkopf vorhanden ist, haben wir auch einen passendes im Sortiment.

Optikschulung bei ZEISS

13. Juni 2013, Bernd GĂ€hrken

ZEISS gehört neben Swarovski und Leica zu den drei Topherstellern im Bereich Sportoptik. Neben FernglĂ€sern und Zielfernrohren gehören Spektive zum reichhaltigen Sortiment. Um dem Optikhandel die StĂ€rken der Carl Zeiss Produkte zu vermitteln, bietet das Unternehmen regelmĂ€ĂŸige Seminare an. Im Mai 2013 nahmen unsere Kollegen Alexander Olbrich und Bernd GĂ€hrken an einer Schulung teil um mehr ĂŒber die aktuelle Produktpalette zu erfahren.

Angesiedelt ist das Unternehmen in der Optikstadt Wetzlar. Bei Wetzlar denken die meisten zunĂ€chst an die Leitz-Werke. Zeiss wird eher mit Jena in Verbindung gebracht. TatsĂ€chlich wurde das Werk in Wetzlar aber bereits vor fast 150 Jahre durch Moritz Hensoldt gegrĂŒndet, und von Carl Zeiss in Jena 1928 ĂŒbernommen. Innerhalb des Zeiss-Konzerns ist der Bereich Sportoptik eine eher kleine Sparte. Dominierend sind die Halbleiter- und Medizintechnik.

Der Bau von FernglĂ€sern uns Spektiven profitiert von den Synergien aus den anderen Bereichen des Konzerns. FĂŒhrend ist Zeiss bei der Beschichtungstechnik. An den Glas-Luft-FlĂ€chen werden normalerweise 4% des Lichtes reflektiert. Zeiss entwickelte in den 30er Jahren eine Technik die den Verlust auf 1,5% reduzierte. Mit der modernen Multibeschichtung T* gelang es den Wert auf 0,15% zu reduzieren. Moderne FernglĂ€ser haben etwa ein Dutzend Glas-Luft-FlĂ€chen. Der Einfluss auf die Transmission ist beachtlich. Ein Demonstrator mit sechs ĂŒbereinandergelegten Glasscheiben machte dies deutlich.

Neben den Beschichtungen haben auch die verbauten GlĂ€ser Einfluss auf die Transmission. Die aktuelle Victory-Baureiche besitzt das KĂŒrzel HT wegen der Verwendung spezieller HochtransmissionsglĂ€ser. Damit konnte der Durchlass von 90% auf 95% gesteigert werden. Die Farbkorrektur wurde durch fluoridhaltige GlĂ€ser weiter verbessert. Doch auch die aktuelle Conquest-HD-Baureihe braucht sich nicht zu verstecken. Die Transmission liegt dort zwar noch bei 90%, doch durch die neuen ED-GlĂ€ser wird trotzdem eine deutlich verbesserte Farb- und Feldkorrektur ermöglicht.

Wir konnten alle Optiken vor Ort testen. Bei einer 3-fach NachvergrĂ¶ĂŸerung des Bildes war zwischen Conquest-HD und Victory kaum ein Unterschied zu erkennen. Eine klare StĂ€rke der Victory liegt weiter in den stabileren druckwasserfesten GehĂ€usen.

Bei der WerksfĂŒhrung ging es zunĂ€chst zur Zielfernrohrproduktion. Schritt fĂŒr Schritt konnten wir die Entstehung der GerĂ€te von Vollalublock ĂŒber die FrĂ€sung, Reinigung, Politur und Lackierung bis zum fertigen GehĂ€use verfolgen.

Am spannendsten war die Optikproduktion. Bei dem Prismen mĂŒssen die FlĂ€chen mit minimalen Toleranzen in einem exakten Winkel geschliffen werden. Die Toleranzen sind so klein, dass jede konventionelle Befestigung beim Schleifen zu Abweichungen fĂŒhren wĂŒrde. Die Befestigung erfolgt daher durch Ansprengen von Glas auf Glas. Bei einer exakt polierten OberflĂ€che bewirken AdhĂ€sionskrĂ€fte einen fĂŒr die Bearbeitung ausreichenden halt. Die Trennung ist nach der Bearbeitung nur möglich, indem man sich die thermische Ausdehnung des TrĂ€germaterials zu nutze macht.

Nach dem Schliff werden die Kanten der Prismen schwarz lackiert um Streulicht in der Optik zu minimieren.

Beim Zusammenbau wird die Optik nach jedem Arbeitsschritt gegen ein Flatfield auf Staubeintrag geprĂŒft. Die PrĂŒfung der Zentrierung erfolgt ĂŒber eine Reflektion nach dem Prinzip der Autokollimation.

Zur Beschichtung werden die Linsen auf Halbkugen befestigt. Im Brennpunkt der SphĂ€ren befindet sich ein Tigel mit dem im Vakuum verdampften Substrat. Die Tigel besitzen 6 Mulden die nacheinander erhitzt werden. Da auf der Unterseite der Glocke alle Linsen den gleichen Abstand zum Tigel besitzen, ist eine gleichmĂ€ĂŸige Bedampfung möglich.

Die Beschichtungen bewirken ĂŒber Interferenz eine Auslöschung von reflektierten Wellenfronten. Die gleiche Technik lĂ€sst sich auch nutzen, um ĂŒber eine Verdoppelung der Schichtdicke Reflektionen zu verstĂ€rken. Dies ist das Geheimnis der Dielektrischen Verspiegelungen. Die so erzielte Reflektion von 99% verwendet Zeiss um seine Schmidt-Pechan-Prismen zu optimieren. Die kompakten Schmidt-Pechan-Prismen sind ideal fĂŒr Pocket-GlĂ€ser. Bei den grĂ¶ĂŸeren DachkantglĂ€sern wird weiter mit AbbĂ©-König-Prismen gearbeitet.


Am 2. Tag standen die Spektive auf dem Programm.In den letzten Jahren hat das Thema Digiscoping stark an Gewicht gewonnen. Zeiss reagierte darauf mit einem beweglichen Kameradapter. Dank einer Rastfunktion erlaubt er einen schnellen Wechsel zwischen visueller und fotografischer Nutzung.

Die praktische Übung erfolgte im wenige Kilometer entfernten Vogelpark Herborn.

Das folgende Bild zeigt einen Storch mit und ohne Spektiv fotografiert.

Neben den Störchen waren zahlreiche weitere heimische und exotische Vögel zu sehen. Die LeistungsfÀhigkeit der GlÀser konnte an den Feinstrukturen der Gefieder gut verglichen werden.

Zum Abschluss wurde das Engagement der Teilnehmer mit einer Urkunde gewĂŒrdigt.

Swarovision High-End-GlĂ€ser von Swarovski – jetzt lieferbar

4. MĂ€rz 2010, Bernd GĂ€hrken

Mit fast einem Jahr Verzögerung ist nun endlich die neue Serie der EL-FernglĂ€ser von Svarowski erhĂ€ltlich. Der High-End-Hersteller hatte einen großen Wurf versprochen und ein erster Test des Prototypen hatte unseren Optikexperten schon vor einen Jahr in Begeisterung versetzt. Nun gab es Gelegenheit ein Serien-Exemplar des neuen EL 10×42 Swarovision gegen das noch lieferbare Exemplar der alten Serie EL 10×42 WB zu testen.

Swarovski Fernglas EL 10x42 Swarovision

Auf den ersten Blick scheint es Ă€ußerlich keinen Unterschied zu geben. Die GehĂ€use sind baugleich und die Maße fast identisch. Auf den zweiten Blick fĂ€llt die geĂ€nderte Okularkonstruktion auf.  Die Austrittslinsen sind beim neuen Modell deutlich grĂ¶ĂŸer. Die Augenmuscheln können mehr als doppelt soweit ausgefahren werden, was die Swarovski-GlĂ€ser nun endlich uneingeschrĂ€nkt fĂŒr BrillentrĂ€ger nutzbar macht. Das absolute Gesichtsfeld wird beim neuen Modell mit 6,4 Grad und beim alten Modell mit 6,3 Grad angegeben. TatsĂ€chlich kann man im genauen Vergleich die leichte Zunahme des Feldes erkennen. Das scheinbare Gesichtsfeld ist dagegen beim alten Model minimal grĂ¶ĂŸer. Das Einblickverhalten ist bei alt und neu gleichermaßen gut.

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Testbericht – Meopta 8×56 vs Minox 8×56

22. Juni 2009, Bernd GĂ€hrken

Auf Wunsch eines Kunden haben wir das Meopta 8×56 und das Minox 8×56 direkt an unserer PrĂŒftafel und in einem abgedunkelten Raum verglichen. Das Meopta hat einen leichten Gelbton der jedoch nur im direkten Vergleich sichtbar ist. Die Transmission des Minox ist minimal besser. Daher schneidet das Minox in der DĂ€mmerung besser ab.

Minox Fernglas BL 8x56 BR

Minox Fernglas BL 8×56 BR

Meopta Fernglas B1 Meostar 8x56

Meopta Fernglas B1 Meostar 8×56

Weitere Vergleichskriterien:

Gewicht: fast gleich
GesichtsfeldgrĂ¶ĂŸe: fast identisch, Meopta minimal besser
AchsschÀrfe: Minox besser
Bildfeldwölbung / RandunschÀrfe: gleich
Farbkorrektur: Minox minimal besser
Augenabstand: gleich
Augenmuscheln: Minox deutlich besser
Tasche: Meopta besser – Minox nur Kunstleder
Haptik: Das Meopta liegt sehr angenehm in der Hand.

Das Minox hat im Test etwas besser abgeschnitten. GegenĂŒber den High-End GlĂ€sern von Zeiss und Swarovski ist natĂŒrlich ein deutlicher Abstand spĂŒrbar, doch in seinem Preissegment ist das Minox eine gute Wahl.

Weitere interessante Testberichte, finden Sie auf unserem Info-Portal.