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Kraniche – Vögel des Glücks

24. Oktober 2012, Elmar Kreihe

Im Norden und Westen Deutschlands bietet sich alljährlich die Möglichkeit, ein einmaliges Naturschauspiel mitzuerleben: den Zug der Kraniche. Diese imposanten Großvögel sammeln sich zu Hunderten und Tausenden in Mecklenburg-Vorpommern, um dann nach und nach in einem relativ schmalen Korridor Deutschland in südwestlicher Richtung zu überfliegen.

Kraniche gehören zu den heimischen Großtieren, die man verhältnismäßig leicht beobachten kann, jedenfalls dann, wenn sie, wie jetzt im Oktober, in großer Zahl über unseren Köpfen in ihre Winterquartiere in Spanien und Nordafrika wandern. Auch nachts sind die kopfstarken Gruppen – zumindest akustisch – auszumachen, da die Vögel eifrig rufen. Ihre lauten, trompetenden Rufe klingen wie „Kruu!“ oder „Krüü!“. Meist hört man viele Vögel durcheinander rufen, wodurch ein markanter Klangteppich entsteht.

Tagsüber sind die Wanderer in großen V-förmigen Formationen auch zu sehen. Sie fliegen in der Regel gerichtet nach Südwesten oder Westen. Allerdings brauchen Kraniche ab und zu auch eine „Orientierungsphase“. Sie unterbrechen dann ihren Zug, fliegen eine Weile im Kreis, wobei sie sich oft höher in die Luft schrauben, um  nach einiger Zeit, nachdem sie sich über die einzuschlagende Richtung klar geworden sind, weiterzuziehen.

Ein Kranich im Flug (Foto: Steve Garvie)

Auf der Website des DDA (Dachverband deutscher Avifaunisten) können Sie die Kranichnachweise tagesaktuell nachvollziehen. Diese Darstellung zeigt auch sehr schön den relativ schmalen Zugkorridor der Kraniche. Wer in Ostfriesland, im südlichen Sachsen oder in Baden-Württemberg oder Bayern wohnt, wird den Vögeln nur ausnahmsweise begegnen. In Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Hessen, NRW und Rheinland-Pfalz kann man sie dafür regelmäßig beobachten, und zwar durchaus auch hoch über Großstädten wie Köln oder Frankfurt.

Aktuelle Kranichrastzahlen. Quelle: www.kraniche.de

Kraniche brüten derzeit in Deutschland in inzwischen wieder ansteigenden Zahlen östlich der Weser und nördlich der Aller in Mooren, Sümpfen und Bruchwäldern. Allerdings sind sie sehr störungsempfindlich, weshalb man sie am Brutplatz unter allen Umständen in Ruhe lassen sollte. Eine hervorragende Möglichkeit, die Tiere auch am Boden zu beobachten, stellen die großen Rastplätze in Norddeutschland dar, an denen sie unter Umständen Tage oder Wochen verweilen. Die Karte zeigt die wichtigsten Rastgebiete. In Deutschland sind dies die Rügen-Bock-Region sowie die Dümmer-Niederung in Niedersachsen. In Frankreich ist der Lac du Der ein bekannter und beliebter Beobachtungsplatz. Die nebenstehende Karte zeigt die wichtigsten Zwischenrast- und Sammelplätze des Kranichs in Europa.

Wenn Sie fliegende Kraniche beobachten wollen, nehmen Sie am besten ein gutes Fernglas, z. B. das Omegon Ultra HD 10×42.

Halten sich die Tiere am Boden auf, ist es entscheidend, dass man genügend Abstand wahrt. In solchen Situationen ist ein Spektiv unerlässlich. Wir empfehlen das Kenai 30x, 25-60x80mm HD von Leupold (in den USA die Nr. 1!), ein gutes, leistungsfähiges Einsteiger-Spektiv zu einem bezahlbaren Preis.

Wir wünschen Ihnen einen sonnigen Herbst mit vielen interessanten Beobachtungen.