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Produkttests

Posts mit Stichwort 'fernglas'

Experten on Tour – Leica hat uns eingeladen um unser Fachwissen zu vertiefen!

17. Juli 2017, Stefan Rieger

Um unser Fachwissen aufzufrischen stehen wir auch mal frĂŒh morgens auf: Bereits um 6 Uhr ging der Flieger nach Hamburg und von dort aus weiter nach Schleswig-Holstein. Leica hatte uns eingeladen, zwei Tage lang deren Fernglas- und Spektivsortiment umfassend zu testen und zu vergleichen. Dazu ging es ans Katinger Watt. Bei einer Wattwanderung und intensiven Beobachtungen aus den HĂŒtten des NABU-StĂŒtzpunkts heraus, konnten wir Leicas Feldstecher und Spektive ausgiebig auf die Probe stellen.

Hinflug mit Nikiair MUC-HH

Hinflug mit Nikiair

Bei einem leckeren Abendessen in geselliger Runde mit HĂ€ndlerkollegen und Leica-Mitarbeitern wurde ausgetauscht, welche Produktentwicklungen sich der Handel wĂŒnschen wĂŒrde. Mal sehen ob die eine oder andere Idee in die Produktentwicklung einbezogen wird.

Am zweiten Tag wurde uns erst einmal in einem theoretischen Teil erklĂ€rt, was ein Leica-Produkt generell ausmacht. Leica beschreibt dies als die „Leica-DNA“: Ein Anforderungsprofil, das jedes Produkt im Leica-Portfolio erreichen muss, um es von der Entwicklung in die Produktion zu schaffen.

Die Leica-DNA beinhaltet:

  • Die Leica-Produkte sollen im Vergleich zu anderen Premiumprodukten in ihrer Klasse die ausgewogenste Transmissionskurve im sichtbaren Wellenbereich des Lichtes bieten. Dies sorgt fĂŒr einen hervorragenden Kontrast und höchste FarbneutralitĂ€t.
  • Leica stellt neben der Optik auch sehr hohe Anforderungen an die Mechanik und Robustheit des GehĂ€uses. Alle Modelle mĂŒssen sowohl in der Entwicklungsphase, als auch stichprobenweise wĂ€hrend der laufenden Produktion einige Tests ĂŒberstehen. Zum Beispiel mĂŒssen Leica GlĂ€ser stundenlang Temperaturen von minus 40 und plus 85 Grad ĂŒberstehen, d.h. direkt danach einwandfrei funktionieren. Zudem mĂŒssen sie heftige SchlĂ€ge aushalten.
  • Die Produkte von Leica sollten immer die kompaktesten FernglĂ€ser in ihrer Klasse sein und trotzdem eine sehr guten Ergonomie besitzen. HierfĂŒr versucht Leica im Vergleich zu Mitbewerbern das Gewicht perfekt auszutarieren, so das man nicht stĂ€ndig mit der Hand das Kippen des Glases verhindern muss.
  • Alle Leica FernglĂ€ser und Spektive sind gemacht, um Sie jeden Tag zu benutzen!

Folgende Fernglasserien fĂŒhrt Leica derzeit:

Leica Noctivid - das Non-Plus-Ultra fĂŒr den Naturbeobachter

Leica Noctivid – das Non-Plus-Ultra fĂŒr den Naturbeobachter

Leica Noctivid: Ist das derzeitige Non-Plus-Ultra-Fernglas fĂŒr den Natur- und Vogelbeobachter. Durch den extrem kurzen Nahbereich von ca. 1,5 Meter eignet es sich auch fĂŒr die Beobachtung von Insekten und Krebsen sowie fĂŒr Pflanzen. Es bietet derzeit unter den PremiumfernglĂ€sern aus europĂ€ischer Produktion das grĂ¶ĂŸte Sehfeld seiner Klasse und hat – wie es viele Naturbeobachter lieben – eine offene BrĂŒcke. Außerdem zeichnet sich dieses Glas durch seine sehr plastische Abbildung aus, die den Eindruck einer extrem großen SchĂ€rfentiefe erweckt.

Leica Ultravid HD-Plus, hier in der Sonderserie

Leica Ultravid HD-Plus, hier in der Sonderserie „Edition Safari“

Leica Ultravid HD-Plus: Das Ultravid HD-Plus ist der Nachfolger der legendĂ€ren Ultravid HD und der Ultravid-Modelle. Es ist derzeit immer noch eines der kompaktesten FernglĂ€ser fĂŒr den anspruchsvollen Kunden. Bei diesem Modell hat sich Ă€ußerlich nichts verĂ€ndert, doch die neu entwickelten VergĂŒtungen wurden auf das nun verwendete SCHOTT-HT-Glas abgestimmt. Damit konnte Farbreinheit, Kontrast und Transmission noch einmal verbessert werden.

Leica Trinovid HD 8x32

Leica Trinovid HD 8×32

Leica Trinovid HD: Bereits seit 1963 tragen FernglĂ€ser von Leica den Namen Trinovid. Dementsprechend ist diese Modellbezeichnung bei vielen Naturbeobachtern beliebt und bekannt. Auch heute sieht man immer noch Modelle aus den 60er und 70er Jahren bei so manchem Naturbeobachter um den Hals hĂ€ngen. Bei der aktuellsten Version der Trinovid HD-Serie wird inzwischen auch sogenanntes HD-Glas verwendet. Dieses sorgt fĂŒr eine Steigerung des Kontrastumfangs und weniger FarbsĂ€ume und somit ein klareres und schĂ€rferes Bild. Um die Produktionskosten etwas zu senken, wird dieses Fernglasmodell im eigenen Werk in Portugal produziert. SelbstverstĂ€ndlich gelten auch hier die gleichen hohen QualitĂ€ts- und FertigungsmaßstĂ€be wie im Werk in Wetzlar. Die Trinovid HD-Serie ist fĂŒr Anwender, die bei der AbwĂ€gung zwischen finanzieller Ausgabe und letzten Prozenten an optisch machbarem, eher auf den Geldbeutel achten.

Leica TaschenfernglĂ€ser: Auch bei den TaschenfernglĂ€sern gibt es die Unterscheidung in Ultravid und Trinovid. Das Ultravid bietet einen kĂŒrzeren Nahbereich, die etwas bessere Abbildungsleistung und ist außerdem stickstoffgefĂŒllt und somit druckwasserdicht und vor Beschlagen im Inneren geschĂŒtzt. Das Trinovid ist ein Klassiker, den es in der jetzigen Form bereits seit den 90ern gibt. Dennoch ein hervorragendes und vor allem kompaktes Fernglas.

Leica Geovid 8x56 HD-B

Leica Geovid 8×56 HD-B

Eher fĂŒr den JĂ€ger interessant ist außerdem noch die Geovid-Serie mit eingebautem Entfernungsmesser. Außerdem gibt es fĂŒr Kunden, die noch etwas Besonderes haben wollen, diverse belederte Modelle oder Editionsmodelle.

Leica APO Televid 82 W

Leica APO Televid 82 W

Bei den Spektiven ist die Auswahl etwas kleiner. Hier gibt es nur eine Serie „APO Televid“ und dieses gibt es mit zwei verschiedenen Öffnungsdurchmessern und jeweils in Gerade- oder SchrĂ€geinblick. Das Vario-Okular ist ein sogenanntes Weitwinkel-Okular und liefert bei allen Modellen einen VergrĂ¶ĂŸerungsbereich von 25-50x.

Im Bereich Digiscoping liefert Leica sowohl fĂŒr ihre eigenen Kameras Adapter als auch einen Adapter fĂŒr Systemkameras und ist derzeit der einzige Adpater mit Dioptrienausgleich am Markt. Dieser wird einfach ĂŒber einen optionalen T2-Ring fĂŒr Ihre Spiegelreflex- oder Systemkamera passend gemacht.

Leica BeobachtungshĂŒtte am Katinger Watt

Leica BeobachtungshĂŒtte am Katinger Watt

Rundum gesehen eine tolle Reise. Zwar mit wenig Schlaf, aber dafĂŒr tollen EindrĂŒcken der Leica Produkte, des Leica Markenbewusstseins und der Vogelwelt der Nordsee. Mein Kollege wird in den nĂ€chsten Tagen noch ein bißchen mehr ĂŒber die gemachten Beobachtungen berichten.

Optikschulung bei ZEISS

13. Juni 2013, Bernd GĂ€hrken

ZEISS gehört neben Swarovski und Leica zu den drei Topherstellern im Bereich Sportoptik. Neben FernglĂ€sern und Zielfernrohren gehören Spektive zum reichhaltigen Sortiment. Um dem Optikhandel die StĂ€rken der Carl Zeiss Produkte zu vermitteln, bietet das Unternehmen regelmĂ€ĂŸige Seminare an. Im Mai 2013 nahmen unsere Kollegen Alexander Olbrich und Bernd GĂ€hrken an einer Schulung teil um mehr ĂŒber die aktuelle Produktpalette zu erfahren.

Angesiedelt ist das Unternehmen in der Optikstadt Wetzlar. Bei Wetzlar denken die meisten zunĂ€chst an die Leitz-Werke. Zeiss wird eher mit Jena in Verbindung gebracht. TatsĂ€chlich wurde das Werk in Wetzlar aber bereits vor fast 150 Jahre durch Moritz Hensoldt gegrĂŒndet, und von Carl Zeiss in Jena 1928 ĂŒbernommen. Innerhalb des Zeiss-Konzerns ist der Bereich Sportoptik eine eher kleine Sparte. Dominierend sind die Halbleiter- und Medizintechnik.

Der Bau von FernglĂ€sern uns Spektiven profitiert von den Synergien aus den anderen Bereichen des Konzerns. FĂŒhrend ist Zeiss bei der Beschichtungstechnik. An den Glas-Luft-FlĂ€chen werden normalerweise 4% des Lichtes reflektiert. Zeiss entwickelte in den 30er Jahren eine Technik die den Verlust auf 1,5% reduzierte. Mit der modernen Multibeschichtung T* gelang es den Wert auf 0,15% zu reduzieren. Moderne FernglĂ€ser haben etwa ein Dutzend Glas-Luft-FlĂ€chen. Der Einfluss auf die Transmission ist beachtlich. Ein Demonstrator mit sechs ĂŒbereinandergelegten Glasscheiben machte dies deutlich.

Neben den Beschichtungen haben auch die verbauten GlĂ€ser Einfluss auf die Transmission. Die aktuelle Victory-Baureiche besitzt das KĂŒrzel HT wegen der Verwendung spezieller HochtransmissionsglĂ€ser. Damit konnte der Durchlass von 90% auf 95% gesteigert werden. Die Farbkorrektur wurde durch fluoridhaltige GlĂ€ser weiter verbessert. Doch auch die aktuelle Conquest-HD-Baureihe braucht sich nicht zu verstecken. Die Transmission liegt dort zwar noch bei 90%, doch durch die neuen ED-GlĂ€ser wird trotzdem eine deutlich verbesserte Farb- und Feldkorrektur ermöglicht.

Wir konnten alle Optiken vor Ort testen. Bei einer 3-fach NachvergrĂ¶ĂŸerung des Bildes war zwischen Conquest-HD und Victory kaum ein Unterschied zu erkennen. Eine klare StĂ€rke der Victory liegt weiter in den stabileren druckwasserfesten GehĂ€usen.

Bei der WerksfĂŒhrung ging es zunĂ€chst zur Zielfernrohrproduktion. Schritt fĂŒr Schritt konnten wir die Entstehung der GerĂ€te von Vollalublock ĂŒber die FrĂ€sung, Reinigung, Politur und Lackierung bis zum fertigen GehĂ€use verfolgen.

Am spannendsten war die Optikproduktion. Bei dem Prismen mĂŒssen die FlĂ€chen mit minimalen Toleranzen in einem exakten Winkel geschliffen werden. Die Toleranzen sind so klein, dass jede konventionelle Befestigung beim Schleifen zu Abweichungen fĂŒhren wĂŒrde. Die Befestigung erfolgt daher durch Ansprengen von Glas auf Glas. Bei einer exakt polierten OberflĂ€che bewirken AdhĂ€sionskrĂ€fte einen fĂŒr die Bearbeitung ausreichenden halt. Die Trennung ist nach der Bearbeitung nur möglich, indem man sich die thermische Ausdehnung des TrĂ€germaterials zu nutze macht.

Nach dem Schliff werden die Kanten der Prismen schwarz lackiert um Streulicht in der Optik zu minimieren.

Beim Zusammenbau wird die Optik nach jedem Arbeitsschritt gegen ein Flatfield auf Staubeintrag geprĂŒft. Die PrĂŒfung der Zentrierung erfolgt ĂŒber eine Reflektion nach dem Prinzip der Autokollimation.

Zur Beschichtung werden die Linsen auf Halbkugen befestigt. Im Brennpunkt der SphĂ€ren befindet sich ein Tigel mit dem im Vakuum verdampften Substrat. Die Tigel besitzen 6 Mulden die nacheinander erhitzt werden. Da auf der Unterseite der Glocke alle Linsen den gleichen Abstand zum Tigel besitzen, ist eine gleichmĂ€ĂŸige Bedampfung möglich.

Die Beschichtungen bewirken ĂŒber Interferenz eine Auslöschung von reflektierten Wellenfronten. Die gleiche Technik lĂ€sst sich auch nutzen, um ĂŒber eine Verdoppelung der Schichtdicke Reflektionen zu verstĂ€rken. Dies ist das Geheimnis der Dielektrischen Verspiegelungen. Die so erzielte Reflektion von 99% verwendet Zeiss um seine Schmidt-Pechan-Prismen zu optimieren. Die kompakten Schmidt-Pechan-Prismen sind ideal fĂŒr Pocket-GlĂ€ser. Bei den grĂ¶ĂŸeren DachkantglĂ€sern wird weiter mit AbbĂ©-König-Prismen gearbeitet.


Am 2. Tag standen die Spektive auf dem Programm.In den letzten Jahren hat das Thema Digiscoping stark an Gewicht gewonnen. Zeiss reagierte darauf mit einem beweglichen Kameradapter. Dank einer Rastfunktion erlaubt er einen schnellen Wechsel zwischen visueller und fotografischer Nutzung.

Die praktische Übung erfolgte im wenige Kilometer entfernten Vogelpark Herborn.

Das folgende Bild zeigt einen Storch mit und ohne Spektiv fotografiert.

Neben den Störchen waren zahlreiche weitere heimische und exotische Vögel zu sehen. Die LeistungsfÀhigkeit der GlÀser konnte an den Feinstrukturen der Gefieder gut verglichen werden.

Zum Abschluss wurde das Engagement der Teilnehmer mit einer Urkunde gewĂŒrdigt.

4 FernglĂ€ser – 8×42 im Test

23. Mai 2012, Ben Schwarz

Neben 10×42 ist 8×42 das meistgekaufte Standardmaß fĂŒr FernglĂ€ser. Die mittelgroßen 42er Linsen liefern ausreichend Licht in der DĂ€mmerung und sind zugleich nicht zu schwer. Eine 8-fache VergrĂ¶ĂŸerung ist auch fĂŒr meisten Ă€lteren Menschen noch gut zu halten und wackelt nicht. Jenseits der Highendfabrikate wie Zeiss, Leica und Swarovski tummeln sich einige Hersteller die bei den Beschichtungen und bei der Transmission zwar nicht das letzte Quentchen herausquetschen, aber dennoch schon SonderglĂ€ser verarbeiten und eine ordentliche SchĂ€rfe und Feldkorrektur gewĂ€hrleisten. Aus der Klasse zwischen 300 und 500 Euro haben wir einmal 4 Modelle von Vixen, Minox, und Bushnell getestet.

Im Test befanden sich:

Bushnell Fernglas Excursion EX 8x42
Bushnell Fernglas Legend Ultra HD 8x42
Minox Fernglas BL 8x44 BR Comfort Bridge
Vixen Fernglas New Foresta 8x42 DCF

Das Bushnell Excusion EX konnte in der SchĂ€rfe am wenigsten ĂŒberzeugen besitzt aber einen angenehmeren Augenabstand als das Bushnell Legend dessen Augenmuscheln etwas kurz geraten sind. Das Legend dĂŒrfte dennoch ein sehr interessantes Glas fĂŒr BrillentrĂ€ger sein. In der AchsschĂ€rfe war das Bushnell Legend das zweitbeste gleich nach dem Minox und noch vor dem Vixen New Forresta. Das Vixen war jedoch in der RandschĂ€rfe dem Legend ĂŒberlegen. Obwohl das preiswerteste Mitglied im Quartett konnte das Vixen in der Randkorrektur ĂŒberzeugen und kam hier auf Platz 2 gleich nach dem wesentlich teureren Minox. Das geringe Gewicht mach das Vixen zu einem guten Reisebegleiter. Nachteilig beim Vixen sind jedoch der leichte Gelbstich sowie ein Dioptrieausgleich der nicht Homofokal ist. Testsieger ist insgesamt das Minox. Bei der Achs- und RandschĂ€rfe war es allen Konkurrenten ĂŒberlegen und hat auch bei der Transmission und Farbkorrektur die Nase vorn. Es ist zwar auch das teuerste Glas, doch wenn man die QualitĂ€t und den Service in Deutschland berĂŒcksichtigt, ist das Minox sein Geld wert.

Tabelle der Testkriterien:

AchsschÀrfe
RandschÀrfe
Farbkorrektur
Transmission
am Rand
Preis
Gesamt
Minox BL 8×44
1
1
1
1
4
1
Vixen New Forresta
3
2
2
4
1
2
Bushnell Legend Ultra HD
2
3
3
2
3
3
Bushnell Exkursion EX
4
4
4
3
2
4

Das Fernglas Omegon Seastar 7×50 im Test

13. August 2010, Marcus Schenk

Omegon Seastar

Planen Sie sich ein Fernglas anzuschaffen? Haben Sie auch schon Stunden damit verbracht, das geeignete Modell zu suchen? Bei einer Auswahl von ĂŒber 900 FernglĂ€sern ist die „richtige Wahl“ sicher keine leichte Aufgabe.

Da ist es besonders hilfreich, wenn man die Möglichkeit hat, von den EindrĂŒcken anderer Fernglasbesitzer zu profitieren.

Unser Kunde Phillipe Ledermann hat das Fernglas Omegon Seastar 7×50 ausfĂŒhrlich getestet. Der Bericht verleiht ein umfassendes Bild ĂŒber die Leistung dieses Fernglases.

Zum Testbericht: Das Fernglas Omegon Seastar im Test.

Viel Freude beim Lesen.