Jetzt im Juni ist der Heimzug endgültig vorbei, und bevor im Juli die ersten Limikolen wieder gen Süden starten, heißt es für alle Vogelbegeisterten, sich den heimischen Brutvögeln zu widmen. Auch wenn es im Frühsommer kaum überraschende Seltenheiten zu sehen gibt, kann das trotzdem sehr spannend sein.
Sie suchen eine ornithologische Herausforderung? Ein wirkliches Highlight der heimischen Vogelwelt? Dann versuchen Sie doch mal, den unglaublich farbenprächtigen Pirol (Oriolus oriolus) zu beobachten! Obwohl Pirole in Deutschland gar nicht so selten sind, ist das ein schwieriges Unterfangen, denn diese Vögel sind wahre Meister des Versteckspiels. Sie leben in Auwäldern, gern in der Nähe von Wasser, also mit Vorliebe längs der Flüsse, aber auch an stehenden Gewässern wie Teichen, Stauseen und im halboffenen Wald rund um Niedermoore und Feuchtwiesen.
Lange bevor man ihn sieht, verrät sich der Pirol durch seinen charakteristischen Gesang, ein melodisches, flötendes „Düdlioh!“, auch mehrsilbig wie „Djüliüdjioh!“, das sich gut einprägt und das man auch einigermaßen gut nachpfeifen kann.
Je nachdem, wie gut einem das gelingt, kann man die Vögel damit auch dazu verleiten, sich dem Beobachter zumindest etwas zu nähern. Allerdings werden sie niemals ihre Deckung völlig verlassen.