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Ein beeindruckendes Naturerlebnis: der Silberreiher

Noch vor etwa 20 Jahren musste man, um den prachtvollen Silberreiher beobachten zu können, bis zum Neusiedler See an der österreichisch-ungarischen Grenze fahren. Das war, von Deutschland aus gesehen, der nächstgelegene Brutplatz. Den Winter verbrachten die imposanten Vögel am Mittelmeer oder südlich bzw. südöstlich davon.

Seither hat sich der Silberreiher im Winterhalbjahr immer öfter auch in Deutschland gezeigt – zunächst in wenigen, als Sensation bestaunten Exemplaren, vor allem in Süddeutschland – und dann immer öfter, auch im Norden. In diesem Jahr kam es erstmals auch zur lang erwarteten ersten Brut hierzulande, und zwar in Meckelenburg-Vorpommern. Der NDR berichtete ausgiebig darüber.

Nahrung suchender Silberreiher (Foto: Lukasz Lukasik)

Über die Gründe, warum die schönen weißen Vögel neuerdings den Winter bei uns verbringen, erfährt man wenig. Verfrüht wäre es wohl, diese Ausbreitungsbewegung mit der Klimaerwärmung zu erklären. Möglicherweise haben die weißen Reiher sich aufgrund eines wachsenden Populationsdrucks neue Lebensräume suchen müssen. Kürzlich las ich, dass der Silberreiher erst um 1990 herum gelernt habe, Mäuse zu fangen. Ich selbst habe Silberreiher schon dicke Wühlmäuse erbeuten und verschlingen sehen. Aber da ihre Vettern, die alteingesessenen und etwa gleich großen Graureiher diese Nahrungsquelle schon lange nutzen, ist eigentlich nicht recht einzusehen, warum Silberreiher das angeblich erst lernen mussten.

So oder so: von September bis April ist der Neueinwanderer ein wunderschönes Beobachtungs- und Fotomotiv. Man sieht ihn sowohl an See- oder Teichufern im flachen Wasser waten als auch auf trockeneren Wiesen oder selbst abgeernteten Feldern auf der Jagd nach Mäusen.

Um die Vögel ausgiebig zu genießen, genügt ein 8- oder 10-fach vergrößerndes Fernglas, zum Beispiel das Omegon Blackstar 10×42 oder das lichtstärkere Omegon Hunter 8×56. Zur Beobachtung postieren Sie sich am besten in genügend großer Entfernung (ca. 400 m) und lassen die langsam voranschreitenden Vögel entscheiden, wie weit sie sich Ihnen nähern wollen. Wenn Sie ruhig stehen oder sitzen bleiben und hastige Bewegungen vermeiden, kommen die Reiher bis auf 150 oder 200 m heran. Berücksichtigt man, dass ein 10-fach vergrößerndes Glas diese Distanz auf ein Zehntel verringert, wird klar, dass Sie wirklich „mittendrin“ sind und das Verhalten der auffälligen weißen Riesen in allen Einzelheiten beobachten können. Am besten melden Sie Ihre Beobachtungen auf der neuen (seit 2011) und äußerst erfolgreichen Website ornitho.de. Dort erhalten Sie auch einen deutschlandweiten Überblick über Beobachtungen von Silberreihern (und vielen anderen Arten). Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst mit vielen spannenden Vögeln!

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