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Unser Vogelbeobachtungstipp im November

Viele Vögel, vor allem Singvögel, ziehen im Herbst in den Süden, weil sie bei uns im Winter nicht genug Nahrung finden. Was viele vielleicht nicht wissen: Es gibt auch eine ganze Reihe von Vogelarten, die aus dem Hohen Norden kommen und bei uns in Mitteleuropa überwintern. Für diese Arten liegt der „Süden“ bereits hier.

Bergfink (Fringilla montifringilla). Foto: Peashooter / Pixelio.de

Bergfink (Fringilla montifringilla). Foto: Peashooter / Pixelio.de

Einer der häufigsten Wintergäste hierzulande ist der Bergfink (Fringilla montifringilla), der nordische Verwandte unseres allbekannten Buchfinken. Das Bild zeigt einen Bergfinken im Ruhekleid (Winterkleid), so wie wir ihn ab Oktober, verstärkt im November, zu sehen bekommen. Auffallend ist die leuchtend orangefarbene Brust- und Schulterpartie. Kopf und Wangen sind im Frühling schwarz, im Winter aber von grauen Federrändern verdeckt. Ein wichtiges – auf dem Bild nicht erkennbares – Kennzeichen ist der leuchtend weiße Bürzel (= oberer Schwanzansatz), der beim Auffliegen der Vögel deutlich sichtbar ist.  Ziehende Bergfinken erkennen Sie an ihrem nasalen, quäkenden Ruf, der wie „quäääii!“ klingt.

Bergfinken halten sich zur Nahrungssuche besonders gern in alten Buchenwäldern auf, denn Bucheckern bilden ihre wichtigste Winternahrung. Buchen haben ungefähr alle 5 bis 7 Jahre sogenannte Mastjahre, in denen sie besonders viele Früchte ausbilden. Ein solches üppiges Bucheckernjahr zeichnet sich in diesem Winter (2009 / 2010) ab.  Deshalb ist mit einem verstärkten Einflug von Bergfinken zu rechnen. Erste Trupps sind bereits im nördlichen und mittleren Deutschland beobachtet worden. Die Anzahl der Vögel wird sich vermutlich in den kommenden Wochen deutlich erhöhen. Dann werden auch in Süddeutschland, in Österreich und der Schweiz zunehmend Bergfinkentrupps auftauchen, deren Größe sich in „guten“ Jahren auf Tausende von Vögeln an bestimmten traditionellen Schlafplätzen steigern kann.

Im April, wenn die Bergfinken wieder abziehen, haben sich die grauen Federränder am Kopf abgenutzt, und die Vögel zeigen eine tiefschwarze Kopfzeichnung. Dann wird man auch hin und wieder ihren eigenartigen Gesang hören können, ein einsilbiges, geräuschhaftes, unmelodisches  Rülschen, das sich ganz anders anhört als der wohlklingende Buchfinkengesang.

Zur Beobachtung benutzen Sie am besten ein leistungsfähiges, mehrfach vergütetes High Definition-Fernglas, zum Beispiel das Omegon 10×42 HD. Da die Vögel nicht sehr scheu sind und sich darüber hinaus überwiegend im Wald aufhalten, können Sie in diesem Fall auf den Einsatz eines Spektivs oder auch eines Nachtglases verzichten.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Aufspüren und Beobachten dieser interessanten skandinavischen Finkenart.

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