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Stare: Gewinner der Umweltveränderung

Junger Star (Foto: Oliver Richter)

Was ist denn das für ein Vogel, der hier so entschlossen, vielleicht sogar etwas ärgerlich, aus seinem Nistkasten schaut? Tja, Hunger macht schlechte Laune! Vögel verfügen zwar nicht, wie wir Menschen, über eine Gesichtsmimik, die uns erlauben würde, ihre Stimmung einzuschätzen, aber wir können schon davon ausgehen, dass dieser junge Star (Sturnus vulgaris) ungeduldig nach seinen Eltern Ausschau hält, die mit der nächsten Futterlieferung überfällig sind.

Stare sind Kulturfolger, das heißt, sie haben sich dem Menschen eng angeschlossen. Sie kommen mit der modernen Welt, mit unserer intensiv genutzten Landschaft also, prima zurecht.

Wo Baumhöhlen fehlen, sind sie auch mit Nistkästen zufrieden. Insekten (Lieblingsspeise: Schnakenlarven) gibt es auch in intensiv gepflegten Parkrasen und Vorgärten  mehr als genug. Und die süßen Kirschen auf den alten Hochstammbäumen, die heute kaum mehr jemand erntet, kommen den Staren wie gerufen. Zu Hunderten fliegen sie alte Obstbäume an, um dort reiche Ernte zu halten. Weniger erfreut sind Winzer, wenn Starenschwärme, die gern auch mal nach Tausenden oder Zehntausenden zählen, in die Weinberge einfallen, um sich die Trauben schmecken zu lassen.

Stare sind so häufig, dass sie uns an bestimmten gern besuchten Schlafplätzen – z.B. in größeren Schilfbeständen oder in Bäumen am Wasser – auch heute noch ein grandioses Schauspiel bescheren: Massen von Vögeln, die wolkengleich in endlosen Schleifen und Kreisen über ihrem Nachtquartier hin- und herfliegen, bis sie bei fast völliger Dunkelheit endlich zur Ruhe kommen. Solche Schwärme können auch im 21. Jahrhundert noch 50.000 Vögel umfassen. Also: Die Serengeti ist direkt vor der Haustür.

Erwachsene Stare sind schwärzlich gefärbt und haben zahlreiche helle Sprenkel. Das Federkleid irisiert je nach Sonneneinfall violett bis grünlich. Junge, d.h. diesjährige Stare, sind matt braun gefärbt, die Kehle ist etwas aufgehellt. Ihre unmelodischen krächzend-kreischenden Bettelrufe hört man im Spätsommer und Herbst überall.

Stare sind überwiegend Kurz-und Mittelstreckenzieher, die im Mittelmeeraum oder im atlantischen  Westeuropa überwintern. In milden Wintern bleiben einige von ihnen auch bei uns in Mitteleuropa.

Wer Stare beobachten möchte, braucht ein anspruchsvoll vergütetes Fernglas mit 8- oder 10-facher Vergrößerung, zum Beispiel das Vixen Alpina HR 10×42 DCF mit BaK 4-Prismen und einem Gesichtsfeld von 107 m auf 1.000 Meter, das es dem Beobachter erlaubt, die blitzschnellen Schwenks und Wendungen der Starenschwärme nachzuvollziehen.

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