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Vogellieder im Winter?

Rotkehlchen im Winter (Foto: Marek Szczepanek)

Dass Vögel im Frühling singen, um ihr Revier zu verteidigen und Brutpartner anzulocken, weiß jeder. Dass manche Vögel auch an schönen Herbsttagen singen, begreifen wir noch halbwegs. Sie geraten halt durch mildes Wetter und Sonnenschein in Sangeslaune. Aber mitten im Winter, bei Eis und Schnee und Temperaturen weit unter Null?

Ja, auch das gibt es, und zwar aus gutem Grund. Achten Sie bei ihrem nächsten Winterspaziergang mal bewusst auf singende Vögel. An Waldrändern, in Parks oder auf Friedhöfen können Sie ein sehr melodiöses, perlendes Vogellied hören, das anscheinend irgendwo aus den kahlen Zweigen zu kommen scheint.

Bei genauerem Hinsehen entdecken Sie ein  kleines Federbällchen, das offensichtlich der Sänger sein muss. Im Fernglas erkennen Sie, dass das Vögelchen oberseits graubraun und unterseits schmutzigweiß gefärbt ist. Lediglich die Brust leuchtet intensiv zinnoberrot. Es ist ein Rotkehlchen (Erithacus rubecula), das unverdrossen und mit großer Ausdauer sein ziemlich lautes, reich moduliertes Lied vorträgt.

Natürlich hat der Gesang im Dezember oder im Januar noch gar nichts mit der Fortpflanzung zu tun. Vielmehr gehören Rotkehlchen zu den wenigen Insektenfressern, die zumindest in kleinerer Zahl auch im Winter bei uns bleiben. Da die Nahrung in der kalten Jahreszeit sehr knapp ist, wäre es extrem ungüstig, wenn sich mehrere Nutzer noch darum streiten müssten. Deshalb beanspruchen Rotkehlchen auch im Winter sogenannte  Nahrungsreviere, in denen sie keine Artgenossen dulden. Selbst weibliche Vögel können im Winter aus diesem Grund zu singen beginnen. Der abwechslungsreiche, etwas melancholisch anmutende Rotkehlchengesang ist ein Genuss in einer Zeit, in der man mit Vogelliedern nicht gerade verwöhnt wird.

Zaunkönig mit Futter (Foto: Robert Lorch)

In ähnlichen Lebensräumen wie das Rotkehlchen, gern in der Nähe von offenem Wasser und dichtem Unterholz, kann man im Winter einen lauten, etwas fordernden, fast zeternden Gesang hören, der einen größeren, kräftigen Vogel vermuten lässt. In Wahrheit ist der Urheber ein Winzling, einer der kleinsten heimischen Vögel, nämlich der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes). Auch er behauptet im Winter ein Revier. Bei Schneelage lässt er sich manchmal direkt am fließenden Wasser beobachten, wo er den schmalen freigespülten Bodenstreifen zwischen Wasser und Schnee nach Nahrung absucht. Wird der Winter richtig hart und scheidet auch diese letzte Möglichkeit aus, etwas Freßbares zu finden, sterben viele Zaunkönige und sind dann im Folgejahr deutlich seltener, so z.B. in vielen Gegenden Deutschlands im Jahr 2010.

Rotkehlchen und Zaunkönige sind nicht schwer zu beobachten, weil sie sehr vertraut (d.h. wenig scheu) sind. Wer sie allerdings richtig genießen will, braucht ein Fernglas, zum Beispiel ein Pocketglas mit High Definition (HD)-Ausrüstung, das man immer dabei haben kann, weil es in jede Hosentasche passt. Diese besonders hoch auflösenden kleinen Gläser garantieren gerade im Nahbereich wunderbare Beobachtungen. Gut geeignet ist beispielsweise das Swarovski 8×20 B, das nur 215 Gramm wiegt, dank seiner hervorragenden Verarbeitung und guten optischen Ausstattung allerdings ebenso helle und konstrastreiche Bilder liefert wie ein „großes“, deutlich schwereres Glas.


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