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Falkensommer

Turmfalk: hier ein adultes Männchen (Foto: Andreas Trepte, www.photo-natur.de)

Jetzt, im Juni, lässt die Gesangsaktivität der Vögel merklich nach. Viele Singvögel haben bereits Junge und beschäftigen sich derzeit mit ihrer zweiten (oder dritten) Brut. Bei größeren Vögeln dauert das Brutgeschäft deutlich länger. Turmfalken bebrüten ihre Eier rund vier Wochen lang; anschließend werden die Jungvögel nochmal 30 – 36 Tage im Nest betreut, bis sie ausfliegen.

Das Team von Optik-pro.de erlebt das gerade live und in Farbe, denn hier bei uns in Landsberg am Lech sitzen sechs junge Turmfalken in einem geräumigen, halb offenen Nistkasten an einer Hauswand.  Sie sind schon fast voll befiedert und dauernd hungrig. Es wird nicht mehr allzu lang dauern, bis sie flügge sind.

Turmfalken lassen sich besonders gut beobachten, denn sie brüten auch mitten in der Stadt, z.B. in Kirchtürmen oder Mauernischen. Zudem sind sie ausgesprochen häufig. Entdecken Sie einen schlanken Greifvogel mit spitzen Flügeln und langem, schmalem Schwanz, dessen Rücken und Armflügel rostrot leuchten, dann haben Sie, zumindest in Mitteleuropa, einen Turmfalken vor sich.

Mit einem guten Fernglas (unsere Empfehlung: Omegon Nature HD 10×42) können Sie beobachten, wie die Jungfalken gefüttert werden, vorzugsweise mit Mäusen. Der Altvogel fliegt das Nest an und zerteilt die mitgebrachte Maus in schnabelgerechte Stückchen, die er reihum verteilt.

Zum Beutespektrum der Turmfalken gehören auch Vögel, die allerdings meist keine große Rolle spielen. Der Turmfalk ist nicht in der Lage, schnell fliegende Kleinvögel in der Luft zu schlagen. Deshalb erwischt er allenfalls hin und wieder einen Haussperling oder aber unerfahrene und weniger gewandte Jungvögel anderer kleinerer Arten.

Das typische Flugbild des Baumfalken ( Foto: Biopauker)

Von ganz anderem Kaliber ist dem gegenüber sein etwa gleich großer Verwandter, der Baumfalke, der an Waldrändern, gern im Auwald an Flüssen oder Seen, brütet und auch bei weitem nicht so zahlreich vertreten ist wie sein Vetter, der Turmfalk. Baumfalken sind keine ausgesprochenen Kulturfolger. Sie brüten niemals an Gebäuden, sondern benutzen alte Krähennester mit freiem Anflug zur Eiablage.  Wichtig sind Störungsfreiheit und die Nähe offener oder halboffener abwechslungsreicher Gebiete wie Wiesen und Weideflächen, gern auch größere Gewässer, über denen die Falken jagen können.

Oft geben sich die schnellen Jäger, die im freien Luftraum Geschwindigkeiten von 200 km/h erreichen können, mit größeren Insekten wie Libellen, Eintags- oder Köcherfliegen zufrieden, die im Frühling in großer Zahl schwärmen,  mühelos zu greifen sind und gleich in der Luft aus der Kralle gefressen werden.

Richtig spannend wird’s aber für den Beobachter, wenn Baumfalken Jagd auf Schwalben oder die ihrerseits blitzschnellen Mauersegler machen. Nicht immer haben die Falken bei dieser Verfolgungsjagd Erfolg. Blitzschnelle Schwenks und Wendungen wechseln sich ab mit Beschleunigungsphasen, und oft geraten die rasanten Jäger dabei aus der Sicht.

Wer jagende Baumfalken beobachten möchte, braucht ein lichtstarkes Glas mit großen Gesichtsfeld, um den schnellen Vögeln gut folgen zu können. Gut geeignet ist zum Beispiel das Bushnell Legend Ultra HD 8×42 mit einem Gesichtsfeld von sagenhaften 140 m auf 1.000 m Entfernung. Baumfalken sind Zugvögel, die bis Ende August / Anfang September bei uns bleiben – im August oft auch zusammen mit den Jungvögeln, die dann von ihren Eltern zur Jagd ausgebildet werden.

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