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Elmar Kreihe

Über Elmar Kreihe

Elmar studierte Englisch und Politische Wissenschaften, arbeitete als Verlagslektor und Übersetzer und ist seit Jahrzehnten begeisterter Hobby-Ornithologe. Vögel beobachten ist ohne Spitzenoptik kein Vergnügen. Daher ist es nur konsequent, dass er sich jetzt unter anderem dafür einsetzt, Natur- und Vogelfreunden gute optische Hilfsmittel an die Hand zu geben.

Posts verfasst von Elmar Kreihe

Blog-Archiv

Auf den Schnabel geschaut: Schwäne im Winter

21. November 2016, Elmar Kreihe

Schwäne lohnen im Winterhalbjahr einen kritischen zweiten Blick. Sie sollten vor allem den Schnabel der Vögel ins Visier nehmen, denn vom bekannten Höckerschwan abgesehen gibt es zwei weitere Arten, die jetzt als Wintergäste bei uns in Mitteleuropa auftauchen können. Beide Arten, der Singschwan und der Zwergschwan, kommen aus dem Hohen Norden (Skandinavien, Russland). Sie verbringen den Winter hier, teilweise auch in Südeuropa, und wandern im März zurück in ihre nordischen Brutgebiete.

Der wohlbekannte Höckerschwan, der ganzjährig bei uns als halbzahmer Parkvogel lebt, zeigt einen orangefarbenen Schnabel, oberhalb dessen sich der namengebende schwarze Höcker befindet. Beim Sing- und auch beim Zwergschwan ist der Schnabelgrund leuchtend gelb; Schnabelkanten und -spitze sind schwarz.

Zwergschwan (Cygnus bewickii). Foto: Maga-chan, CC BY-SA

Nicht immer ganz einfach ist die Unterscheidung der beiden Nordländer. Zwar ist der Zwergschwan, wie sein Name andeutet, ca. 20 Prozent kleiner als der höckerschwangroße Singschwan, doch das fällt auf größere Entfernung oder bei fliegenden Vögeln nicht unbedingt ins Auge. Neben der Körpergröße kommt es auf die Schnabelfärbung, genauer auf die Verteilung von Schwarz und Gelb an. Beim Singschwan läuft der gelbe Farbanteil nach vorn spitz aus und reicht weiter in Richtung Schnabelspitze; beim Zwergschwan endet der gelbe Schnabelfleck stumpfer. Die unterschiedlichen Gelbtöne bei den beiden hier gezeigten Fotos sind dabei nicht bestimmungsrelevant. Das dunklere Gelb beim Zwergschwan ist lediglich der Sonneneinstrahlung geschuldet. Beide Arten zeigen ein helles Gelb. Beide nordischen Arten halten ihren Hals ziemlich gerade aufrecht, der Höckerschwan eher gebogen. Dies kann auf weitere Entfernung schon ein erster Hinweis auf die mögliche Artzugehörigkeit sein.

Singschwan (Cygnus cygnus). Foto: Janquen / Wikipedia

Woher hat nun der Singschwan seinen Namen? Kann er singen? Nein, das kann er nicht, aber er äußert laute, trompetenartige Rufe, aus denen man die Vokale „U“ und „O“ heraushören kann. Der Zwergschwan ruft ähnlich, aber etwas höher. Zur akustischen Unterscheidung der beiden bedarf es daher einiger Übung. Im Gegensatz dazu äußert der Höckerschwan lediglich schnarchende oder grunzende Laute, die nur aus der Nähe hörbar sind. Ganz stumm ist er also nicht, auch wenn sein englischer Name (Mute Swan) dies nahelegt.

Wer Schwäne aus der Nähe beobachten will, ist mit einem brauchbaren Fernglas gut ausgerüstet; bei weit entfernten Vögeln, z.B. auf größeren Wasserflächen, empfiehlt sich aber unbedingt ein Spekiv. Wir empfehlen das Omegon Nature HD 10×42, das ein helles und kontrastreiches Bild liefert. Als Spektiv eignet sich das Omegon ED 21-63×80, bei dem das Zoomokular bereits im Lieferumfang enthalten ist und nicht, wie bei vielen anderen Herstellern, separat bestellt und bezahlt werden muss. Das dazu passende Stativ, komplett mit Neigekopf als Set, finden Sie hier: Dreibeinstativ Titania 600-Set.

Genießen Sie an einem kalten Wintermorgen die weit tragenden Rufe der Singschwäne und beobachten Sie diese majestätischen Vögel, zum Beispiel am Bodensee, im Lech-Donau-Winkel, am Niederrhein oder an vielen anderen Stellen, vor allem in Norddeutschland…

Der Waldkauz ist Vogel des Jahres 2017!

26. Oktober 2016, Elmar Kreihe

Eulen sind ein bisschen die „Stiefkinder“ der Vogelbeobachter. Das ist kein Wunder, denn sie sind schwer zu entdecken. Sie sind halt nachtaktiv und nachts richtet man selbst mit dem besten aller Ferngläser nicht sehr viel aus. Umso deutlicher machen sich Eulen und Käuze aber akustisch bemerkbar. Da bildet der Waldkauz (Strix aluco) keine Ausnahme: Das heulende „Hu huu-huuuh huuh“, den Balzruf des Männchens, kennt man als Hintergrundgeräusch aus vielen Filmen. Die Weibchen äußern ein durchdringendes, etwas metallisch klingendes „Kju-witt!“

Waldkauz Quelle: Wikipedia, Fotograf: I. Chrumps

Waldkauz
Quelle: Wikipedia, Fotograf: I. Chrumps

Die Balzzeit der Waldkäuze liegt im Spätwinter und zeitigen Frühling. Wer sich zu dieser Jahreszeit nach Einbruch der Dunkelheit im Wald aufhält, dem müssen es die Vögel schon wirklich sehr angetan haben. Gemütlich und beschaulich ist es da nicht, und oft liegt auch noch Schnee. Trotzdem kann man auch unter solchen erschwerten Bedingungen einen guten Eindruck davon gewinnen, wo sich die einzelnen Reviere befinden und wie groß sie ungefähr sind.

Waldkäuze leben in alten Laubwäldern, in denen sie Höhlen zur Brut finden. Wo sie gute Lebensbedingungen vorfinden, kann man sie auch in Parks und größeren Gärten mit geeigneten Bäumen, mitunter sogar mitten in der Stadt, antreffen. An dieser Stelle ist allerdings eine Warnung angebracht: Waldkäuze verteidigen ihren Brutplatz oft recht aggressiv und schrecken dabei auch vor Angriffen auf Menschen nicht zurück, wenn sie ihnen allzu nahe kommen. Halten Sie also gebührenden Abstand und setzen Sie während der Beobachtung einen Hut oder eine Mütze auf.

Tagsüber verbringen Waldkäuze viel Zeit ruhend und schlafend, oft hoch in Bäumen und gern in der Nähe des Baumstamms. So ein Tier mit seiner perfekten Tarnung im Gewirr der Zweige und Äste zu finden, ist nicht ganz leicht. Manchmal helfen die aufgeregten Rufe der Kleinvögel, die den Kauz entdeckt haben und die nun versuchen, den Standort ihres Beutefeinds zu melden und den Kauz nach Möglichkeit zu vertreiben, was allerdings kaum einmal gelingt. Wer nicht das Glück hat, einen Waldkauz über das Mobbing der Kleinvögel zu entdecken, der findet ihn vielleicht an einem günstiger gelegenen Tagesrastplatz in einem Schornstein oder einer Mauernische.

Waldkauz-Ästling Quelle: Wikipedia, Fotograf: Bartbblom

Waldkauz-Ästling
Quelle: Wikipedia, Fotograf: Bartbblom

Da die Lebensräume der Waldkäuze und anderer Eulenvögel immer bedrohter sind, hat sich der NABU zusammen mit dem LBV entschieden, den Waldkauz als Vertreter der in Baumhöhlen lebenden Vögel zum Vogel des Jahres zu erklären.

Steiner Fernglas 8x42 XC

Steiner Fernglas 8×42 XC

Wenn Sie nun hinausgehen wollen, um den Waldkauz zu entdecken, empfiehlt sich ein gutes Fernglas mit 8- bis 10-facher Vergrößerung, zum Beispiel das Steiner 8×42 XC oder das 10×42 XC. Beide bieten wir derzeit exklusiv zu einem besonders günstigen Sparpreis an. Zu empfehlen ist auch das Pentax DCF BR 9×42, das momentan ebenfalls zum günstigen Sonderpreis erhältlich ist. Sollten Sie seine Baumhöhle entdeckt haben und Sie wollen den Waldkauz genauer betrachten empfehlen wir Ihnen ein Spektiv, z.B. das Pentax PR 80 ED-A mit Vario-Okular oder die sehr kompakten Celestron Hummingbirds.

Die Reise in den Süden hat begonnen: jetzt Watvögel beobachten!

2. August 2016, Elmar Kreihe

Noch ist Hochsommer, aber bei vielen Vögeln hat bereits der Wegzug eingesetzt. Zu den frühen Wanderern gehören die Watvögel (Limikolen), die meist aus dem Hohen Norden kommen, wo die Brutzeit deutlich kürzer ist als bei uns in Mitteleuropa. An geeigneten Stellen am Wasser, vorzugsweise dort, wo es flache, feuchte Schlammflächen gibt, kann man diese interessanten Durchzügler jetzt kennenlernen.

Die bekannteste Limikole ist der Kiebitz, der in die Familie der Regenpfeifer gehört und auch bei uns brütet. Regenpfeifer haben einen eher kompakten Körperbau, mittellange Beine und einen relativ kurzen Schnabel (etwa kopflang oder kürzer). Von den kleineren Verwandten des Kiebitz sind besonders der Fluss- und der Sandregenpfeifer regelmäßig zu sehen. Sie trippeln mit schnellen Schritten (wie auf Rädern) über den Boden und erbeuten ihre Nahrung (Insekten, Krabben und andere Wirbellose) vor allem mit Hilfe des Gesichtssinns. Der Flussregenpfeifer (auch er ein mitteleuropäischer Brutvogel) ist gut spatzengroß. Meist macht er durch seine Rufe, die wie „piu, piu, piu“ klingen, auf sich aufmerksam. Der ähnliche Sandregenpfeifer ist etwas größer. Sein Schnabel ist gelb mit schwarzer Spitze, und im Flug zeigt er einen deutlichen weißen Flügelstreif.

Abbildung 1: Flussregenpfeifer (Charadrius dubius). Foto: Andreas Trepte

Abbildung 1: Flussregenpfeifer (Charadrius dubius). Foto: Andreas Trepte

Die zweite große Watvogelgruppe sind die Schnepfenvögel. Zu ihnen gehören die kleineren Strandläufer und die größeren Wasserläufer. Regelmäßig im Binnenland zu sehen sind unter anderem der Bruchwasserläufer, der Waldwasserläufer (auch an kleineren Tümpeln oder Pfützen), der Flussuferläufer, der Kampfläufer und der Grünschenkel. Er hat lange Beine und einen überkopflangen Schnabel. Oft verrät er seine Anwesenheit durch seinen charakteristischen Ruf (meist dreisilbig „kjückjückjüh“). Dank seiner längeren Beine watet der Grünschenkel oft in tieferem Wasser (bis ca. 15 cm), wo er gelegentlich auch kleinere Fische fängt.

Abbildung 2: Grünschenkel (Tringa nebularia). Foto: JJ Harrison

Abbildung 2: Grünschenkel (Tringa nebularia). Foto: JJ Harrison

Die beiden hier vorgestellten Arten sind nur bekannte und häufigere Beispiele für die artenreiche Gruppe der Limikolen. Um diese interessanten Vögel zu beobachten ohne zu stören benötigen Sie ein Spektiv. Wir empfehlen das Omegon ED 21-63×80, das mit seiner großen Objektivöffnung und seiner mehrfach vergüteten Optik ein klares, scharfes Bild liefert. Bei diesem Spektiv ist das Zoomokular, das bei vielen anderen Herstellern separat gekauft und bezahlt werden muss, bereits im Lieferumfang enthalten.

Zum Spektiv gehören ein Stativ und ein Neigekopf. Gut passend wäre das Omegon Aluminium-Titania 500-Set, ein Komplett-Set mit Neigekopf, auf das Sie das Spektiv mit Hilfe einer Basisplatte aufsetzen und festschrauben können. Damit ist dem Beobachtungsvergnügen keine Grenze mehr gesetzt. Wir wünschen Ihnen viele interessante Vögel und allzeit gute Sicht!

Darf ich vorstellen: Die Wiesenprimel – Blume des Jahres 2016

4. April 2016, Elmar Kreihe

Wenn der Winter zu Ende geht, erwarten wir ungeduldig die ersten Farbtupfer im Garten, in der Wiese oder im Wald. Diese ersten Frühlingsblumen erfreuen uns nicht nur visuell, sie hellen auch unsere Seele auf. Zu den auffallendsten Frühlingsblühern gehören die Primeln, im Volksmund auch Schlüsselblumen genannt.

Zwei Arten aus der Familie der Primulaceae sind weit verbreitet und allgemein bekannt und beliebt: die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) und die Wiesen-Schlüsselblume oder Wiesenprimel (Primula veris), um die es hier geht. Sie ist von den beiden häufigeren Arten eindeutig die anspruchsvollere und seltenere. Man findet sie auf trockenen, nährstoffarmen, kalkhaltigen Böden, das heißt auf Trockenrasen, an Wald- und Gebüschsäumen und an anderen offenen Stellen, wie Felsen und Brachflächen.

Die Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) Foto: BerndH / Wikipedia

Die Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) Foto: BerndH / Wikipedia

Die Wiesenprimel duftet, im Gegensatz zu ihrer Verwandten, stark. Die Blüten sind nicht blass- sondern satt dottergelb. Sie weisen an jedem der fünf Blütenblätter deutliche, orangefarbene sogenannte Saftmale auf, die die Blütenbesucher (meist Hummeln und Falter) zur Nektarquelle am Blütengrund führen. Schaut man die Blüten genau an, fällt auf, dass es zwei verschiedene Typen gibt – solche mit langstieligen Staubgefäßen und kurzem Griffel und solche mit langem Griffel und tief in der Blüte verborgenen, kurzen Staubblättern. Dieses als Heterostylie bekannte Phänomen soll Selbstbestäubung vermeiden und Fremdbestäubung unterstützen. Wiesenprimeln blühen von April bis Juni, in Südeuropa bereits ab Februar / März.

Fündig werden Sie natürlich nicht flächendeckend, sondern nur in geeigneten Lebensräumen. Die Art steht auf der Roten Liste der gefährdeten Farn und Blütenpflanzen Deutschlands auf der Vorwarnliste (Kategorie V). Aufgrund der Gefährdung der Wiesenprimel sollte es selbstverständlich sein, dass man sie nur am Standort genießt, aber keinesfalls abpflückt.

In der Mythologie hat man die Wiesenprimel seit dem Mittelalter mit Petrus und seinem Schlüssel zur Himmelstür in Verbindung gebracht – daher auch der populäre Name „Himmelsschlüssel“ oder eben „Schlüsselblume“. Auch in der Heilkunde spielte unsere Art früher eine Rolle als Mittel gegen Erkältungen und Gicht.

Wir wünschen Ihnen in diesem Frühjahr viel Spaß beim Aufspüren der Frühlingsblüher. Denken Sie bitte daran, die Standorte seltener Pflanzen nicht zu zertreten. Um die Blüten trotzdem genießen zu können, benötigen Sie ein Fernglas mit guter Naheinstellgrenze, zum Beispiel das Steiner Ranger Pro 8×32. Mit diesem Glas können Sie nicht nur Vögel und andere Tiere betrachten, sondern auch Insekten oder eben Pflanzen ab einer Entfernung von 1,90 m – ganz ohne zu stören.

Darf ich vorstellen? Stieglitz, der Vogel des Jahres 2016!

2. Februar 2016, Elmar Kreihe

Der Stieglitz (Carduelis carduelis) gehört zu den farbenprächtigsten Vögeln Mitteleuropas. Wer ihn einmal bewusst gesehen hat, erkennt ihn sofort, denn er ist schlechthin unverwechselbar. Das Gesicht ist leuchtend rot, unterbrochen von einem schwarzen Augenstreif. Wangen und Kinn sind weiß, Kopf und Nacken schwarz. Der Mantel ist braun, die Flügel schwarzweiß. Sie zeigen außerdem eine leuchtend gelbe Binde, die man auch beim überhin fliegenden Vogel erkennen kann.

Stieglitze leben in halboffenen Landschaften mit Wiesen, Baum- und Buschgruppen und Brachflächen (Ruderalflächen) , die viele Wildkräuter aufweisen. Auch in größeren Parks oder Gärten, an Kiesgruben, Flussufern und „ungepflegten“ Wegrändern kann man ihnen begegnen. Der kleine Finkenvogel ist knapp sperlingsgroß, aber etwas schlanker als der allbekannte Haussperling. Oft hört man ihn eher als man ihn sieht. Und auch akustisch ist er leicht auszumachen, denn die namengebenden Rufe („stigelitt, … stigelitt“ oder „tiglitt, … tiglitt“, mitunter auch einsilbig „litt“) sind sehr charakteristisch. Sie bilden auch einen Teil des zwitschernden und trillernden Gesangs, den die Vögel von März bis Juli hören lassen.

Stieglitz. Foto: JJ Harrison ([email protected])

Stieglitze fressen halbreife oder reife Samen von Kräutern und Bäumen. Mehr als 150 verschiedene Pflanzenarten sind als Nahrungsquelle nachgewiesen. Wie sehr viele andere Vogelarten verfüttern sie an ihre Jungen zunächst Insekten (gern zum Beispiel Blattläuse), doch schon nach kurzer Zeit wird die Ernährung des Nachwuchses auf Sämereien umgestellt. Gern und oft nehmen die Vögel Samen von Disteln, Wilden Karden, Mädesüß, Hirtentäschel, Ackerhellerkraut und anderen. Mit dem langen, spitzen Schnabel entfernen sie die Sämereien aus dem Fruchtstand. Wegen ihrer Vorliebe für Disteln werden Stieglitze treffend auch als Distelfinken bezeichnet.

Stieglitze kann man das ganze Jahr über beobachten. Da sie kein eigentliches Revier, sondern nur die nähere Nestumgebung verteidigen, sind sie auch zur Brutzeit an ergiebigen Nahrungsquellen gern gruppenweise unterwegs.

Sie klettern geschickt (auch kopfunter) an Kräutern, um an die Samenstände zu gelangen. Kleinere Nahrungspflanzen werden durch das Gewicht des Vogels nach unten gebogen; bei sehr dünnen Stengeln umfassen sie beim Klettern auch mehrere auf einmal. Stieglitze sind Teilzieher. Manche von ihnen wandern im Herbst nach Südwesten und Westen, doch im Winter erscheinen bei uns Vögel aus nördlicher und östlicher gelegenen Brutgebieten. Mitunter hört man von ihnen sogar mitten im Winter Gruppengesang.

Wer den Vogel des Jahres beobachten möchte, braucht ein lichtstarkes Fernglas mit großem Gesichtsfeld. Wir empfehlen das Omegon Nature HD 8×42. Es ist druckwasserdicht und mit ED-Glas ausgerüstet, was lästige Farbsäume weitgehend ausschließt. Dieses Glas ist auch für Anfänger sehr gut geeignet. Als Alternative empfiehlt sich das Bushnell Legend Ultra HD 10×42, das bei ähnlichen Leistungsmerkmalen mit 638 Gramm noch deutlich leichter ist.

Wir wünschen Ihnen interessante Begegnungen mit dem Stieglitz und vielen anderen Vögeln.

Citizen Science: Die „Stunde der Wintervögel“

5. Januar 2016, Elmar Kreihe

Rotkehlchen (Erithacus rubecula). Foto: Luis Garcia

Zum mittlerweile sechsten Mal rufen der NABU und der LBV alle interessierten Personen dazu auf, vom 8.-10- Januar 2016 bei der „Stunde der Wintervögel“ mitzumachen. Dabei geht es darum, an einem dieser Tage eine Stunde lang alle Vogelarten zu notieren, die man zum Beispiel im eigenen Garten sehen oder hören kann. Wer keinen Garten besitzt, kann einfach den nächstgelegenen öffentlichen Park aufsuchen und sich dort umschauen.

Welchen Sinn hat diese Aktion? Nun, sie findet bundesweit statt. Im vergangenen Jahr nahmen immerhin 77.000 Personen an dieser populären Aktion teil, die auch Kindern sehr viel Spaß macht. Dank der großen Zahl der Beobachter ergeben sich sehr viele Daten mehr oder minder synchron. Werden diese Beobachtungen ausgewertet, erhält man einen relativ guten Überblick darüber, welche Vogelarten und -zahlen sich an diesem bestimmten Januarwochenende in Deutschland aufhalten. Auch wenn dabei der Zufall eine gewisse Rolle spielt und die Ergebnisse mit einer systematischen Kartierung natürlich nicht vergleichbar sind, ergibt sich allein aufgrund der hohen Teilnehmerzahl eine Momentaufnahme des Vogelbestandes, die man anders kaum hinbekommen würde.

Ein wünschenswerter Nebeneffekt besteht natürlich darin, dass viele Menschen – große wie kleinere – die überwinternden Vögel besser kennenlernen und sich intensiv mit ihren Lebensgewohnheiten beschäftigen. Man kann die Arten- und Individuenzahl deutlich steigern, wenn man zum Beispiel im Garten ein Futterhaus aufstellt, das mit Sämereien (für Meisen, Kleiber, Spechte und andere Arten) und mit Weichfutter (für Rotkehlchen, Heckenbraunelle usw.) bestückt ist. Die Hauskatze sollte während der Beobachtungsstunde selbstverständlich drinnen bleiben.

Wer im Garten oder Park Vögel beobachten möchte, braucht ein Fernglas, denn auch auf kürzere Entfernungen nimmt man mit bloßem Auge sehr viel weniger Einzelheiten der kleinen und flinken „Nachbarn“ wahr als mit einem brauchbaren optischen Instrument. Wir empfehlen ein 8- oder 10-fach vergrößerndes Glas, etwa das Omegon Blackstar 10×42. Für Kinder darf das Fernglas – je nach Lebenalter – gern etwas kleiner und leichter sein. Gut geeignet ist das Omegon Orange 8×32 oder auch das KOWA YF 6×30. Wir wünschen viel Spaß und gute Ergebnisse. Vielleicht kommen Sie und Ihre Kinder ja auf den Geschmack und machen bei der nächsten „Stunde der Gartenvögel“ im Frühling wieder mit!

P.S. Bei der Bestimmung der Wintervögel hilft Ihnen sicher dieses Buch: Daniela Strauß, Gartenvögel lebensgroß (Kosmos Verlag).

Into the Great Wide Open: Spektive für Einsteiger

2. Dezember 2015, Elmar Kreihe

Das Pentax-PR-80-EDA-PR-XL-8-24

Entfernungen überbrücken. Den eigenen Horizont erweitern. Erkennen, was sich in großer Distanz abspielt. Wer möchte das nicht? Wenn das Fernglas nicht mehr ausreicht, um den Schwimmvogel draußen auf See anzusprechen oder das Stück Wild genau zu betrachten, das gerade eben Hunderte Meter entfernt aus der Dickung tritt, dann braucht man ein Spektiv.

Spektive sind Fernrohre mit hoher Vergrößerung, die für terrestrische Beobachtungen (d.h. Beobachtungen zu ebener Erde) optimiert sind. Sie zeigen Ihnen die Welt nicht seitenverkehrt und „auf dem Kopf“, wie es astronomische Teleskope tun, sondern seitenrichtig und aufrecht. Und sie erlauben das Studium weit entfernter Objekte. Das können Tiere sein, Pflanzen in Schutzgebieten, die man nicht so ohne weiteres betreten darf, Schiffe auf See, unzugängliche Felswände oder interessante Landschaften, die man mit unbewaffnetem Auge nur zum kleinen Teil wahrnimmt.

Spektive bieten üblicherweise Vergrößerungen von 20x bis etwa 60x, d.h. Sie sehen den 1 km entfernten Baum oder Burgturm beispielsweise bei 50-facher Vergrößerung so, als wäre er 20 m entfernt. Wenn also Rapunzel am Turmfenster ihr goldenes Haar herunterlässt, können Sie nach einem kurzen Blick ohne weiteres entscheiden, ob Sie die Dame näher kennenlernen oder sich lieber anderen Dingen widmen möchten.

Zu einem Spektiv gehören zwingend ein Stativ und ein Neigekopf, denn aus der freien Hand lassen sich Vergrößerungen wie die oben genannten nicht mehr nutzen. Zu groß wären die Eigenbewegungen der Hände, die sich natürlich auf das Bild übertragen, und zwar auch dann, wenn Sie über eine ausnehmend ruhige Hand verfügen.

Die wertgebenden Eigenschaften eines Spektivs sind vor allem die Objektivöffnung, die Qualität der Prismen und die Vergütung der Linsen. Hier sollte man einigermaßen anspruchsvoll sein. Es gibt preiswerte Spektive, in denen schlicht Normalglas verbaut ist. Solche Geräte machen bei bedecktem Himmel oder Regenwetter recht bald keine rechte Freude mehr, da deren Lichttransmission, deren Kontrast und Schärfe engen Grenzen unterliegen.

Jetzt gibt es eine neue Spektiv-Baureihe  von Pentax, die trotz hochwertiger Ausstattung bezahlbar ist und sich deshalb insbesondere für Einsteiger eignet: Das PR-80-EDA und das kleinere PR-65-EDA. Bei beiden ist ein Zoomokular, das Sie bei vielen anderen Herstellern separat bestellen und bezahlen müssten, gleich im Lieferumfang enthalten. Es ermöglicht beim 65er Spektiv stufenlos einstellbare Vergrößerungen von 15-45x, bei der größeren 80er-Ausführung 20-60x. Damit lässt sich (siehe oben) einiges anfangen.

Beide Spektive verfügen über einen bequemen Schrägeinblick. Dank des 1,25″ Okularanschlusses können Sie alle (auch Astro-)Okulare verwenden, die dieses weit verbreitete  Standardgewinde ebenfalls haben. Der Fokus ist zweigeteilt – in Grob- und Feineinstellung. Damit haben Sie garantiert ein scharfes, kontrastreiches, helles Bild.

Sollten Sie noch kein Stativ / keinen Neigekopf besitzen, finden Sie garantiert das Richtige in unserem reichhaltigen Portfolio. Hier schon mal eine entsprechende Empfehlung für beide Teile im Set.

Wir wünschen Ihnen allzeit interessante Beobachtungen!

Schneller Jäger aus dem Hohen Norden

9. November 2015, Elmar Kreihe

Im Herbst 2015 lässt sich – besonders gut und deutlich häufiger als in vielen anderen Jahren – ein kleiner Greifvogel beobachten, der aus dem Hohen Norden kommt und bei uns zum Teil den Winter verbringt oder aber auch bis ins Mittelmeergebiet durchzieht: der Merlin (Falco columbarius). Der folgende Link zeigt, wo in Deutschland in diesem Herbst Merline beobachtet wurden (Stand: 26.10.2015):   Merlin 2015. Es fällt auf, dass der kleine Falke auch im Süden unseres Landes relativ häufig auftaucht, was nicht alljährlich der Fall ist.

Männlicher Merlin (Foto: Raj Boora / wikipedia.de)

Bei der Bestimmung des Merlins ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Wichtig ist, dass man andere Falkenarten, aber auch kleinere Greifvögel mit ähnlichem Jagdverhalten (vor allem den Sperber) ausschließen kann. Merline jagen in offenen Landschaften – in Heiden, Mooren, über Dünen, aber auch über abgeernteten Feldern. Sehr oft wird man bereits durch die aufgeregten Rufe der Kleinvögel auf den kleinen Jäger aufmerksam. Der Merlin selbst nähert sich typischerweise in sehr raschem Flug dicht über dem Boden seiner bevorzugten Beute. Das sind Kleinvögel der offenen Landschaft, wie Ammern, Feldsperlinge oder Pieper, die bodennah, oder, wenn sie auffliegen, auch im freien Luftraum geschlagen werden.

Das Foto zeigt einen männlichen Merlin. Weibchen und Jungevögel sind oberseits nicht graublau, sondern dunkelbraun. Unterseits sind sie auf hellem Grund intensiv braun gestreift. Der Bartstreif ist unauffällig. Achten Sie bei der Bestimmung auf die typischen spitzen Falkenflügel und den Schwanz, der kürzer ist als bei dem allbekannten Turmfalken. Erwähnenswert scheint mir auch eine Bemerkung, die ich in einem englischen Vogel-Bestimmungsbuch fand: Der „Merlin“, der vor Ihnen die Straße entlangfliegt, ist mit Sicherheit ein Sperber. Auch der jagt oft bodennah, folgt allerdings, anders als der Merlin, manchmal auch Wegen und Straßen, vor allem wohl, um die Deckung durch Hecken, Zäune und dergleichen auszunutzen.

Um einen solchen schnellen kleinen Greifvogel zu beobachten, ist ein Spektiv wegen seines kleineren Sehfeldes nur von begrenztem Wert. Was Sie brauchen, ist ein leistungsfähiges Fernglas mit großem Sehfeld, das in puncto Auflösungsvermögen, Farbechtheit und Kontrast zur Spitzenklasse gehört. Ein solches Glas ist zum Beispiel das Leica Ultravid 10×42 HD plus. Wer weniger tief in die Tasche greifen möchte, dem sei das Meopta MeoPro 10×42 HD empfohlen, das ebenfalls hoch auflösend ist und in dem trotz des interessanten Preises von unter 600 Euro Fluoridglas verbaut wurde.

Wir wünschen Ihnen, auch im vermeintlich grauen November, viele aufregende Beobachtungen.

Unsere fliegenden Hausgenossen

14. August 2015, Elmar Kreihe

Über unsere Optik-Pro-Turmfalken haben wir schon gelegentlich berichtet. Heuer haben sie, nachdem sie im Frühjahr 6 Jungvögel zum Ausfliegen brachten, noch eine Zweitbrut gestartet, deren 5 Junge gestern und heute das Nest verlassen haben. Das letzte, offenbar recht ängstliche Nesthäkchen sitzt noch im Brutkasten und fühlt sich erkennbar einsam. Nur sehr gelegentlich kommt ein Altvogel vorbei und animiert mit Rufen das Junge, den Sprung in die Freiheit zu wagen.

Die Optik-Pro-Turmfalken (Foto: B. Gährken)

Das ist offenbar ein großer Schritt! Die Nestgeschwister haben sich, soweit wir das beobachten konnten, nicht gleich in den freien Luftraum aufgeschwungen, sondern sind flatternd ziemlich senkrecht nach unten gesprungen (Höhe ca. 6 Meter), wo sie auf dem Boden landeten, ohne sich allerdings zu verletzen. Die Flügel tragen vielleicht noch nicht ganz und gar zuverlässig, aber den freien Fall abfedern können sie allemal!

Da junge Turmfalken noch ca. vier Wochen nach dem Ausfliegen von ihren Eltern gefüttert werden, gehen wir mal davon aus, dass die Altvögel ihre Nachkommenschaft finden und versorgen. Das erspart uns Optik-Prolern, Mäuse zu fangen und in schnabelgerechte Stückchen zu zerlegen. Notfalls wären wir aber dazu selbstredend bereit…

Faustgroßer flauschiger Federball: der Zwergtaucher

4. Februar 2015, Elmar Kreihe

Jetzt, im Mittwinter, ist die Vogelartenvielfalt draußen recht übersichtlich. Lohnend sind aber immer wieder Wasserflächen, sofern sie eisfrei sind. Bei strengen Minusgraden sind das vor allem Flüsse, denn bewegtes Wasser friert später zu als stehendes.

Wer mit offenen Augen an einem Flusslauf entlanggeht, dem fällt vielleicht ein kleiner, etwa faustgroßer Schwimmvogel mit fluffigem Federkleid auf. Die oft abgespreizten, etwas aufgestellten Federn wirken fast wie ein Pelz; der Kopf ist klein und rund, der Schnabel kurz. Sollten Sie den Vogel beim zweiten Hinschauen nicht gleich wiederfinden, haben Sie etwas Geduld. Zwergtaucher machen ihrem Namen Ehre – sie tauchen oft, um unter Wasser Nahrung zu suchen. Sie leben von Wasserinsekten, Mollusken und kleinen Fischen. Die kleinen Taucher bleiben selten länger als eine Minute unter Wasser und tauchen meist in der Nähe der Eintauchstelle bald wieder auf. Es kann allerdings sein, dass sie den Beobachter längst selbst entdeckt haben und sich nach dem Tauchgang in der Ufervegetation verstecken, bis die Luft wieder rein ist.

Taucher haben verwandtschaftlich nichts mit Enten zu tun. Auffälligstes, beim schwimmenden Vogel allerdings nicht zu sehendes Kennzeichen sind die Zehen, zwischen denen keine Schwimmhäute, sondern an denen sog. Schwimmlappen sitzen, die sich, wenn die Vögel die Füße im Wasser nach vorn ziehen, nach hinten umlegen, anschließend aber wieder ausbreiten und beim Nach-hinten-Ziehen den nötigen Vortrieb liefern. Zwergtaucher tauchen mit einem kleinen „Kopfsprung“ von der Wasseroberfläche aus.

Zur Zeit (Anfang Februar) beginnen die Zwergtaucher gerade mit der Mauser ins Brutkleid, in dem sie einen rötlichen Hals- und Wangenbereich sowie den kennzeichnenden hellen Schnabelwinkel zeigen. Viele Individuen befinden sich aber noch im schlichteren, grau-braunen Schlichtkleid .

Wer die kleinen Taucher beobachten möchte, benötigt nicht unbedingt ein Spektiv, denn die Fluchtdistanz ist oft nicht sehr groß. Ein gutes Fernglas reicht aus, um die Aktivitäten der Vögel ausgiebig und mit Genuss zu verfolgen. Gut geeignet ist z.B. das Steiner Safari Ultrasharp 10×50 mit zehnfacher Vergrößerung, das wir Ihnen wir Ihnen als einziger Händler Deutschlands zur Zeit exklusiv zu einem stark reduziertem Preis anbieten können.  Statt 599,- Euro zahlen Sie für dieses lichtstarke Markenfernglas aus heimischer Produktion jetzt nur 359,- Euro; Sie sparen also 240,- Euro. Wir wünschen Ihnen schöne Erlebnisse in der Natur und allzeit beste Sicht!

Zwergtaucher im Brutkleid. Foto: Andreas Trepte (www.photo-natur.de)

Zwergtaucher im Schlichtkleid. Foto: Andreas Trepte (www.photo-natur.de)