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Vogelbeobachtung

Posts mit Stichwort 'winter'

Vögel beobachten im Winterwald: Spechte

23. Januar 2015, Elmar Kreihe

Der Winter, da sind sich alle gedruckten Einführungen in die Vogelbeobachtung einig, ist die beste Zeit, um mit diesem interessanten Hobby zu beginnen: die Zahl der Arten ist überschaubar, da viele Sommervögel den Winter im Süden verbringen, und die blattlosen Bäume erlauben es, Vögel zu Gesicht zu bekommen, die sich später im Laub verstecken und dann schwer zu sehen sind.

Jetzt, im Winter, beginnen die Spechte im Wald mit der Balz und finden sich zu Paaren zusammen. Dieser Prozess ist mit aufgeregten Rufreihen unterlegt. Das hilft, die Vögel im Winterwald überhaupt erst zu finden. Außerdem verfolgen sich die Spechte gern, d.h. sie fliegen oft hin und her, meist allerdings in einem überschaubaren Gebiet. Auch das hilft dem Beobachter, ihnen auf der Spur zu bleiben.

Spechte sind außerhalb der Paarungszeit meist eher einzelgängerisch veranlagt. Sie brauchen Zeit, um den Brutpartner nicht nur zu finden, sondern ihn oder sie auch in der Nähe zu dulden und schließlich zu akzeptieren. All das ist mit erhöhter Aktivität verbunden, die schon Ende Januar / Anfang Februar einsetzt, und zwar besonders intensiv bei schönem Wetter.

Die Familie der Spechte ist in Mitteleuropa mit 8 Arten vertreten. Dazu kommt der Wendehals (Jynx torquilla), der allerdings jetzt im Süden lebt. Neben dem Schwarzspecht, dem Grünspecht, dem Grauspecht und 2 seltenen Arten, die nur in den Alpen und einigen höheren Mittelgebirgen zu sehen sind (Weißrückenspecht, Dreizehenspecht) gibt es bei uns die drei „Buntspechte„, die alle, zumindest im männlichen Geschlecht, schwarz, weiß und rot gefärbt sind.

Wirklich häufig und leicht zu beobachten ist davon nur eine Art, der Buntspecht (Dendrocopos major). Er lebt in Laub- und Mischwäldern aller Art, aber auch in Stadtparks oder größeren Gärten, sofern es dort ältere Bäume gibt. Er kommt auch gern ans Futterhaus. Der Buntspecht ist knapp amselgroß. Beim Männchen erreicht die untere schwarze Wangenbegrenzung den roten Nackenfleck; die Weibchen sind am Kopf rein schwarz und weiß gezeichnet. Die Unterschwanzdecken sind bei beiden Geschlechtern intensiv rot. Der häufigste Ruf ist ein lautes, helles „Kick“, das auch zu aufgeregten Rufreihen („Kick-kick-ick-ick-ick“) gesteigert werden kann. Neben den Rufen hört man im Spätwinter und Frühling häufig das typische Trommeln, das bei Spechten nicht nur auf den Nisthöhlenbau hindeutet, sondern auch oft als revieranzeigender Instrumentallaut genutzt wird.

Der sehr viel seltenere Mittelspecht (Dendrocopos medius) bewohnt ältere Laub-, besonders gern Eichenwälder, die leider bei uns immer seltener werden. Bei dieser Art, die nur wenig kleiner als der Buntspecht ist, tragen beide Geschlechter eine tiefrote Scheitelzeichnung; die untere schwarze Wangenbegrenzung erreicht die Nackenzeichnung nicht ganz, und die Unterschwanzdecken sind blassrosa. Mittelspechte verraten sich oft mit ihren quäkenden Balzrufen, die wie „Ähk, ähk!“ klingen.

Als dritter (und in vielen Gebieten seltenster) der drei „bunten“ Spechte lebt bei uns noch der Kleinspecht (Dryobates minor). Dieser kleine Kobold ist nur spatzengroß. Er lebt besonders in intakten Auwäldern, aber auch, wo noch vorhanden, (wie etwa in Baden-Württemberg), in alten Hochstamm-Obstbäumen und macht durch seine helle Rufreihe („Kikikikiki…“) auf sich aufmerksam. Auch bei dieser Art trägt das Männchen eine rote Scheitelzeichnung, das weibliche Tier ist am ganzen Körper nur schwarzweiß.

Wer Spechte beobachten möchte, braucht ein kontraststarkes Fernglas, das die Vögel vor dem Hintergrund der braungrauen Baumstämme in ihrer ganzen Schönheit zur Geltung bringt. Zu empfehlen ist ein hoch auflösendes Glas (achten Sie auf die Kennzeichnung „HD“. Das steht für „high definition“, zu Deutsch „hohe Auflösung). Ein Spektiv nützt im Wald wenig, denn zu kurz sind die Blickachsen im dichten Bewuchs. Mit einem solchen hoch auflösenden Glas mit 10-facher Vergrößerung sind Sie im Wald gut ausgerüstet. Wir empfehlen das Omegon Ultra HD 10×42, ein optisch hervorragendes Allroundglas, das aber trotzdem „bezahlbar“ ist. Mit seinem sehr hohen Schärfe- und Kontrastverhalten bildet es anvisierte Objekte naturgetreu ab. Die komplette Optik (bestehend aus 10 Elementen in 6 Gruppen) bietet ein sehr ebenes Bildfeld und eine gute Verzeichnungskorrektur. Die Schärfe ist über das gesamte Bildfeld bis zum äußeren Rand gleichbleibend.

Wir wünschen Ihnen schöne winterliche Impressionen und aufregende Entdeckungen im Winterwald.

Buntspecht. Foto: Sławomir Staszczuk (info @ photoss.net)

Mittelspecht. Foto: Maren Winter / wikipedia

Kleinspecht. Foto: beentree

Der dunkelste Winter seit 60 Jahren!

26. Februar 2013, Elmar Kreihe

Wer die Wettermeldungen in Presse, Fernsehen oder im Internet verfolgt, hat es sicher schon erfahren: wir erleben gerade einen Winter, in dem sich die Sonne besonders rar macht. Wenn am 28. Februar der meteorologische Winter zuende geht, wird Bilanz gezogen. Vermutlich wird es der sonnenärmste Winter seit 1951, dem Beginn der systematischen Aufzeichnungen.

Feldlerche (Alauda arvensis) Foto: DAVID ILIFF. License: CC-BY-SA 3.0

Traditionell ist der Februar der Monat, in dem zahlreiche Kurzstreckenzieher unter den Vögeln zu uns nach Mitteleuropa zurückkehren. Dazu gehören Feldlerche, Star, Bachstelze und Singdrossel. Diese und weitere Arten, die auf hartes Winterwetter nicht eingestellt sind, geraten unter den derzeitigen Bedingungen leicht in Gefahr zu verhungern, weil sie bei hoher Schneelage nicht an ihre Nahrung herankommen. Die Kälte als solche macht ihnen dabei weniger aus. Gesteuert wird  die Zugbereitschaft vor allem durch die Tageslänge; das aktuelle Wetter „übernimmt“ nur die Feinabstimmung. So kommt es , dass derzeit viele dieser Vögel schon bei uns sind, obwohl sie hier nicht überleben können.

Unter solchen Bedingungen kommt es oft zu einem Phänomen, das man als Zugumkehr kennt. Die Vögel merken, dass die Lebensbedingungen hierzulande ihnen nicht zusagen, und reagieren darauf mit Flucht in der Richtung, aus der sie gerade angekommen sind. Bei Feldlerchen ist dieses Verhalten recht auffällig. Im Moment sieht man kleinere Trupps, die in geringer Höhe (20 – 50 m) nach Norden wandern, aber auch größere Verbände, die bodennah in umgekehrter Richtung unterwegs sind. Bei der Bachstelze kommen solche Rückzüge seltener vor.  Sie hält sich unter winterlichen Bedingungen fast ausschließlich an fließendem Wasser auf, das ja immer wieder Nahrung heranspült. Auffällig ist, das Bachstelzen im Winter an Flussufern Nahrungsreviere beanspruchen, d.h. sie vertreiben Artgenossen von „ihrem“ Flussabschnitt, wenn die angebotene Nahrung nur für einen Vogel ausreicht.

Wer kleine Singvögel in schneebedeckter Landschaft beobachten möchte, braucht ein Fernglas, das kontrastreiche Bilder liefert, zum Beispiel das Omegon Nature HD 8×42. Mit diesem hoch auflösenden Glas sind Sie (nicht nur im Winter) draußen bestens ausgerüstet. Wir wünschen Ihnen interessante Beobachtungen und Erlebnisse in der Natur!

Vogellieder im Winter?

6. Dezember 2010, Elmar Kreihe

Rotkehlchen im Winter (Foto: Marek Szczepanek)

Dass Vögel im Frühling singen, um ihr Revier zu verteidigen und Brutpartner anzulocken, weiß jeder. Dass manche Vögel auch an schönen Herbsttagen singen, begreifen wir noch halbwegs. Sie geraten halt durch mildes Wetter und Sonnenschein in Sangeslaune. Aber mitten im Winter, bei Eis und Schnee und Temperaturen weit unter Null?

Ja, auch das gibt es, und zwar aus gutem Grund. Achten Sie bei ihrem nächsten Winterspaziergang mal bewusst auf singende Vögel. An Waldrändern, in Parks oder auf Friedhöfen können Sie ein sehr melodiöses, perlendes Vogellied hören, das anscheinend irgendwo aus den kahlen Zweigen zu kommen scheint.

Bei genauerem Hinsehen entdecken Sie ein  kleines Federbällchen, das offensichtlich der Sänger sein muss. Im Fernglas erkennen Sie, dass das Vögelchen oberseits graubraun und unterseits schmutzigweiß gefärbt ist. Lediglich die Brust leuchtet intensiv zinnoberrot. Es ist ein Rotkehlchen (Erithacus rubecula), das unverdrossen und mit großer Ausdauer sein ziemlich lautes, reich moduliertes Lied vorträgt.

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Unser Vogelbeobachtungstipp im Dezember

2. Dezember 2009, Elmar Kreihe

Im Winter beschränkt sich das Vogelleben auf einen Bruchteil der Arten, die man beispielsweise im Mai beobachten kann. Es gibt allerdings auch einen gegenteiligen Trend: Viele Wasservögel kommen im Winter in die Stadt, sofern sich dort eine eisfreie Wasserfläche oder (noch besser) ein größerer Fluss befindet. Stockenten, Blässrallen, Höckerschwäne, zunehmend auch Reiherenten und andere Tauchenten haben gelernt, dass in der Nähe des Menschen mehr Nahrung abfällt als draußen in der freien Natur. Außerdem ist es im Winter in der Stadt immer etwas wärmer als in der offenen Landschaft.

Lachmöwe im Ruhekleid (Foto: Rolf Handke / pixelio.de)
Lachmöwe im Ruhekleid (Foto: Rolf Handke / pixelio.de)

Zu diesen Wintergästen gehören auch viele Möwen, die, den großen und kleineren Wasserläufen folgend, innerstädtische Wasserflächen aufsuchen. Dort profitieren die flexiblen Allesfresser von Abfällen aller Art und von den gut gemeinten Fütterungen (die man aber trotzdem unterlassen sollte). Die bekannteste und meist auch kopfstärkste Möwenart ist die Lachmöwe (Larus ridibundus).

Der Name hat nichts damit zu tun, dass die Vögel lachen. Sie leben vielmehr besonders gern an flachen Wasserflächen (Lachen, im österreichischen Burgenland auch ‚Lacken‘).

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