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Beobachtungstipp im Juli: Mauersegler

Jetzt, mitten im Sommer, wird es in der Vogelwelt ziemlich ruhig. Viele Vögel sind noch mit der Brut (oder Zweitbrut) beschäftigt. Die Gesangsaktivität lässt stark nach, denn die Reviere sind abgesteckt und die Brutpartner längst gefunden. Bei manchen Vögeln setzt allmählich die Mauser ein (der jährliche Federwechsel, bei dem stark beanspruchte und verschlissene Federn ausfallen und durch frische ersetzt werden). Die Mauser ist anstrengend, deshalb leben viele Vögel zurückgezogen und unauffällig.

Mauersegler (Foto: sassi / pixelio.de)

Nicht so die Mauersegler. Sie verbringen einen Großteil ihres Lebens in der Luft und müssen deshalb immer flugfähig bleiben. Sie vermausern ihre Schwung- und Steuerfedern einzeln nacheinander. Mauersegler sind wohl die Vögel, die am weitestgehendsten an das Luftleben angepaßt sind. Sie sammeln ihre Nahrung nur im Flug (kleine Insekten, die mit dem weit aufgerissenen Schnabel eingefangen werden), sie paaren sich in der Luft und können sogar im Fliegen schlafen! Ihre Füße sind so klein, dass sie darauf nicht sitzen können. Sie klammern sich lediglich an senkrechte Strukturen (z.b. an Hausmauern beim Füttern der Jungen) und können auf diese Art auch mal eine Rast einlegen.

Jetzt im Sommer können sie Mauerseglertrupps beobachten, die mit lauten schrillen Rufen (Sriiiiee! sriiiiee!) in rasantem Flug um die Hausdächer rasen. Sie erkennen sie an den lang ausgezogenen, sichelförmigen Flügeln, die kraftvoll und steif ausgestreckt geschlagen werden, nicht flatternd wie bei den  Schwalben, mit denen sie häufig den Luftraum teilen. Im Laufe des Juli kommen die Jungvögel hinzu, so dass die Trupps vor dem Wegzug immer größer werden. Wer genau hinhört, erkennt die Duettrufe von Männchen und Weibchen, die sich in der Tonhöhe etwas unterscheiden (also Srriiiie – sriiiiee-Rufe kurz nacheinander im Wechsel, mal etwas höher, mal etwas tiefer.)

Mauersegler sind so rasend schnell unterwegs, dass man sie kaum einmal „in Ruhe“ beobachten kann. Deshalb brauchen sie ein Fernglas mit 8-facher Vergrößerung und einem großen Gesichtsfeld, denn es ist einigermaßen schwer, die schnellen Vögel in der Luft „scharf“ zu stellen, weil sich Geschwindigkeit und Entfernung laufend ändern. Gut geeignet ist z.B. das Vanguard Venture 8×32 mit einem Sehfeld von 119 m auf 1000 Meter. Hier ist die Gefahr des Verwackelns nicht groß. Sie können rasch reagieren und nachjustieren, wenn sich die Vögel aus dem Gesichtsfeld bewegen.

Ende Juli, spätestens Anfang August, sind die einheimischen Mauersegler unterwegs nach Afrika. Vögel, die man im August oder September sieht, sind Durchzügler aus nördlicheren Gebieten.

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